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Insolvenz von Kal Freight belastet Gläubiger mit hohen Forderungen
Kal Freight schuldet Gläubigern, darunter Daimler Truck, mindestens 325 Millionen US-Dollar – begleitet von Betrugsvorwürfen.
Das US-Speditionsunternehmen Kal Freight hat Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragt, nachdem mutmaßlicher Betrug und unrentable Geschäftsstrategien das Unternehmen in eine schwere finanzielle Krise geführt haben. Unter den Gläubigern befindet sich Daimler Truck Financial Services, das Forderungen in Höhe von 139 Millionen US-Dollar geltend macht. Diese sind durch die Eigentumsrechte an 1.625 Zugmaschinen und Anhängern besichert, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.
Die Gesamtverbindlichkeiten von Kal Freight belaufen sich laut Insolvenzantrag auf mindestens 325 Millionen US-Dollar. Neben Daimler gehören auch die TBK Bank und Banc of America Leasing & Capital zu den größten Gläubigern. Letztere wirft Kal Freight doppelte Verpfändungen, unangemessene Buchführung und die Verpfändung fiktiver Vermögenswerte als Sicherheiten vor. Die Vorwürfe werden als „glaubwürdig und schwerwiegend“ eingestuft.
Gegründet 2014 mit nur sechs Lkw, wuchs Kal Freight zu einem landesweiten Logistikdienstleister mit 800 Fahrern, mehr als 800 Lkw und über 2.200 Anhängern. Doch kostspielige Bemühungen, ein vertikal integriertes Unternehmen zu werden, und die Anschaffung zusätzlicher Fahrzeuge während der Covid-19-Pandemie belasteten die Bilanz erheblich.
Die Insolvenz des Unternehmens wirft auch ein Schlaglicht auf Daimler Truck Financial Services, das durch die Besicherung seiner Forderungen zunächst gut abgesichert scheint. Die Daimler Truck-Aktie reagierte im XETRA-Handel mit einem Plus von 1,24 Prozent auf 37,50 Euro.