Technology

Sicherheitskamera-Startup Verkada auf dem Weg zur 4,5-Milliarden-Bewertung

Der Sicherheitskamerahersteller Verkada steht vor einer neuen Finanzierungsrunde mit einer Bewertung von 4,5 Milliarden US-Dollar – trotz früherer Datenschutzskandale.

Eulerpool News 14. Dez. 2024, 10:11

Verkada Inc., der umstrittene Anbieter von Überwachungstechnologie, ist auf dem besten Weg, eine neue Finanzierungsrunde über 200 Millionen US-Dollar abzuschließen. Damit steigt die Bewertung des Startups aus San Mateo, Kalifornien, auf beeindruckende 4,5 Milliarden US-Dollar – ein Sprung von einer Milliarde im Vergleich zur letzten Runde. Laut Eulerpool-Informationen wird die Finanzierung von der Risikokapitalfirma General Catalyst angeführt.

Doch warum investiert man in ein Unternehmen, das erst kürzlich von der US-Behörde Federal Trade Commission (FTC) zu einer Millionenstrafe verdonnert wurde?

Sicherheitsboom nach tragischem Vorfall

Die jüngste Tragödie bei UnitedHealth Group, bei der ein Top-Manager erschossen wurde, hat das Bewusstsein für Sicherheitslösungen wie die von Verkada geschärft. Unternehmen suchen verstärkt nach Wegen, um ihre Räumlichkeiten und Mitarbeiter zu schützen.

Aydin Senkut, Gründer von Felicis Ventures und Verkada-Investor, bringt es auf den Punkt: „Ohne Kameras wäre der Täter möglicherweise nie gefunden worden.“ Diese Technologie wird zunehmend als unverzichtbares Werkzeug für eine sicherere Gesellschaft angesehen.

Die Nachfrage nach Produkten wie den internetfähigen Kameras mit Gesichtserkennung von Verkada explodiert. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Der dunkle Schatten des Datenschutzes

Verkada wurde im März 2021 Opfer eines verheerenden Hacks. Angreifer erlangten Zugriff auf 150.000 Kameras und damit Einblicke in sensible Bereiche wie psychiatrische Kliniken und sogar Büros von Tesla. Dieser Vorfall zog eine 2,95-Millionen-Dollar-Strafe nach sich.

Die Frage, die bleibt: Können Unternehmen wie Verkada das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückgewinnen? Datenschützer warnen, dass die Expansion solcher Technologien zu massiver Überwachung führen könnte.

Milliarden trotz Skandalen – Wie macht Verkada das?

Seit seiner Gründung 2016 hat Verkada über 650 Millionen Dollar an Kapital eingesammelt. Unterstützt wird das Unternehmen von prominenten Investoren wie Sequoia Capital und Meritech Capital. Doch es ist nicht nur das Kapital, das Verkada antreibt – es ist die zunehmende Akzeptanz von Überwachung in der Gesellschaft.

Die Kombination aus modernen Technologien und dem Bedürfnis nach Sicherheit macht Verkada trotz aller Kritik zum Liebling der Risikokapitalgeber.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Verkada zeigt eindrucksvoll, wie sich Skandale und Innovation die Waage halten können. Der Markt für Sicherheitstechnologie boomt – und Unternehmen wie Verkada sind fest entschlossen, diese Welle zu reiten.

Für die Kritiker bleibt die Frage: Wie sicher sind wir wirklich, wenn der Schutz vor Verbrechen auf Kosten unserer Privatsphäre geht?

Eines ist sicher: Verkada bleibt ein Unternehmen, das polarisiert – und dabei Milliarden generiert.

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