Steigende Steuergerüchte: Immobilienbesitzer in Aufruhr

Die britischen Immobilieninvestoren blicken mit Sorge auf das bevorstehende Budget von Kanzlerin Rachel Reeves. Befürchtungen, dass die Kapitalertragssteuer (CGT) angehoben wird, nehmen zu, da Reeves verspricht, ein finanzielles Defizit zu schließen, das ihrer Ansicht nach von den vorherigen Regierungsparteien hinterlassen wurde. Ein solcher Schritt könnte die Rentenpläne von Millionen Vermietern gefährden und erhebliche Einbußen bei deren Ersparnissen zur Folge haben. Die bisherige Obergrenze von 24% auf Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien könnte, sollte sie auf Einkommenssteuerniveau angehoben werden, auf bis zu 45% steigen. Diese Aussicht lässt viele Eigentümer, die auf ihre Immobilien als Ruhestandssicherung setzen, umdenken. Denn für viele stellt die Vermietung eine langfristige Investition dar, um deren Lebensstandard im Alter aufzubessern. Branchenvertreter wie Chris Norris von der National Residential Landlords Association (NRLA) mahnen, dass eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer die Gewinne drastisch schmälern würde. Diejenigen, die auf Einkünfte aus dem Verkauf ihres Eigentums angewiesen sind, stünden vor neuen Herausforderungen. Schon jetzt sehen sich die Vermieter durch zusätzliche Steuern und strenge Regularien belastet. So hat Rightmove im September eine Rekordzahl an ehemaligen Mietimmobilien zum Verkauf festgestellt. Diese Unsicherheit könnte laut einer Studie von Capital Economics in den nächsten zehn Jahren zu einem Verlust von rund einer Million Mietobjekten führen. Während Diskussionen um eine sofortige Erhöhung der Steuern andauern, bleibt abzuwarten, wie betroffene Vermieter reagieren werden. Manche könnten gezwungen sein, ihre Immobilien früher als geplant zu verkaufen, bevor eine mögliche Steuererhöhung in Kraft tritt. Dan Wilson Craw von Generation Rent fordert hingegen eine umgehende Einführung der Steueränderungen, um eine Verkaufswelle und daraus resultierende Kündigungen zu verhindern. Vertreter aus dem Finanzsektor, wie Christopher Springett von Evelyn Partners, warnen vor den möglichen Konsequenzen einer Steuererhöhung und prophezeien, dass viele Vermieter ihre Immobilien lieber als Altersvorsorge halten, statt sie zu verkaufen. Der drohende Steueranstieg erhöht den Druck auf die Eigentümer, ihr langfristiges Finanzmodell zu überdenken. Abschließend kommentiert ein Sprecher des HM Treasury knapp: 'Wir äußern uns nicht zu Spekulationen über Steueränderungen außerhalb von Fiskalereignissen.'