FTX: Rückzahlungsplan verspricht Erleichterung für Gläubiger – aber mit gemischten Gefühlen

Nachdem die Kryptowährungsbörse FTX vor über zwei Jahren zusammenbrach, gibt es nun Hoffnungsschimmer für einige ihrer Kunden: Die Rückzahlungen sollen Anfang nächsten Jahres beginnen. Laut FTX wird der Umstrukturierungsplan zur Begleichung der Schulden am 3. Januar 2025 in Kraft treten und kurz darauf mit den konkreten Zahlungen begonnen. CEO John J. Ray III erklärte optimistisch, dass das Unternehmen gut positioniert sei, um die Rückverteilung an alle Kunden und Gläubiger auszuführen. Die erste Kundengruppe soll innerhalb von 60 Tagen nach dem Stichtag am 3. Januar die Rückzahlungen erhalten, vorausgesetzt, gewisse Bedingungen werden erfüllt. Im Vordergrund steht dabei die sogenannte 'Bequemlichkeitsklasse' – Kunden mit Forderungen von weniger als 50.000 Dollar. Die Ansprüche größerer Gläubiger werden im weiteren Verlauf des Prozesses behandelt. Zur Unterstützung bei der Auszahlung der wiederhergestellten Gelder hat sich FTX der Krypto-Unternehmen Kraken und BitGo bedient. Das Debakel rund um FTX hatte im späten Jahr 2022 mit der Anmeldung zur Insolvenz nach Chapter 11 seinen Höhepunkt gefunden, nachdem eine Liquiditätskrise das Unternehmen erschütterte. Der ehemalige Mitbegründer und CEO, Sam Bankman-Fried, wurde dieses Jahr wegen Betrugs bei der Börse zu 25 Jahren Haft verurteilt. Nach einem langen Insolvenz- und Wiederherstellungsprozess verfügt FTX Berichten zufolge über 14,7 bis 16,5 Milliarden Dollar zur Rückzahlung an Kunden und andere Gläubiger. Im Oktober billigte ein Insolvenzrichter den Umstrukturierungsplan von FTX, der vorsieht, 98% der Nutzer mehr als ihren Verlust (etwa 119% des ursprünglichen Kontowerts) zurückzuerstatten. Diese Rückzahlungsberechnungen basieren jedoch auf dem US-Dollar-Wert der Einlagen von November 2022. Kunden mussten somit den massiven Aufschwung des Bitcoin- und allgemeinen Kryptomarktes verpassen, der seither stattfand.