Der Finanzinvestor Warburg Pincus hat seine Beteiligung am Internetdienstleister IONOS weiter reduziert. In einem beschleunigten Verfahren wurden 10,5 Millionen Aktien zu einem Preis von 21,85 Euro je Stück an institutionelle Investoren verkauft, was einem Erlös von rund 229 Millionen Euro entspricht. Ursprünglich war ein Volumen von 150 Millionen Euro geplant, das aufgrund der Nachfrage aufgestockt wurde.
Durch diesen Schritt sinkt der Anteil von Warburg Pincus an IONOS von 16,2 Prozent auf rund neun Prozent. Bereits im September hatte der Investor einen Teil seiner Anteile veräußert. Größter Anteilseigner bleibt United Internet mit knapp 64 Prozent der Aktien.
Warburg Pincus war 2016 bei IONOS eingestiegen, damals noch Teil der 1&1-Tochter von United Internet, und hielt vor dem Börsengang im Januar 2023 knapp ein Viertel der Aktien. Beim Börsengang wurden 24 Millionen Papiere zu einem Preis von 18,50 Euro je Aktie verkauft, wodurch das Unternehmen mit 2,6 Milliarden Euro bewertet wurde. Nach einem schwierigen Start an der Börse erreichte die Aktie im Juli 2024 ein Rekordhoch von 30,60 Euro, konnte dieses Niveau jedoch nicht halten. Aktuell liegt die Marktkapitalisierung bei etwa 3,1 Milliarden Euro.
Die Platzierung belastete die Aktie am Donnerstag spürbar. Im XETRA-Handel fiel der Kurs um 6,37 Prozent auf 22,05 Euro. Der Verkaufspreis lag gut sieben Prozent unter dem Vortagesschluss von 23,55 Euro. Bereits im September hatte ein ähnlicher Verkauf durch Warburg Pincus für Kursverluste gesorgt.
Neben den Verkäufen gab es positive Nachrichten für IONOS: Das Unternehmen wird gemeinsam mit Nexus kurz vor Weihnachten in den TecDAX aufgenommen. Die Indexaufnahme konnte die Marktreaktion jedoch nicht kompensieren, während die Aktie von United Internet ebenfalls belastet wurde.
Die Muttergesellschaft, deren Börsenwert bei etwa drei Milliarden Euro liegt, verzeichnete zuletzt einen deutlichen Kursrückgang. Der Anteil an IONOS wird derzeit mit rund zwei Milliarden Euro bewertet.