Quantensprung in der Telekommunikation: Telefonica Germany und AWS erforschen Quantenpotenziale

Telefonica Germany und Amazon Web Services (AWS) haben ein Pilotprojekt gestartet, um den Einsatz von Quantentechnologien im Mobilfunknetz des Telekommunikationsanbieters zu untersuchen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, mit Hilfe von Quantenmechaniken die optimale Platzierung von Mobilfunkmasten zu berechnen, Netzwerke durch Quantenverschlüsselung abzusichern und Erkenntnisse zu gewinnen, die zur Entwicklung von 6G-Netzen beitragen können. Die Kooperation zwischen großen Technologieunternehmen wie AWS und Telefonica verdeutlicht das Streben, Maschinen zu entwickeln, die mit Quantenmechaniken arbeiten und damit deutlich schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeiten als herkömmliche, auf Silizium basierende Computer erzielen können. Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist noch uneinig darüber, wann Quantencomputer zur Verfügung stehen werden, jedoch steht fest, dass sie leistungsfähiger sein werden und in der Lage sein könnten, die Codes zu knacken, die fast alle modernen Kommunikationsformen sichern. Antia Lamas-Linares, leitende angewandte Wissenschaftlerin bei AWS, betont die Dringlichkeit: 'Wenn Sie warten, bis das Quantencomputing realisiert ist, ist es zu spät. Man muss sich jetzt mit den Prototypen beschäftigen.' Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer bei O2 Telefonica, ergänzt: 'Wir schaffen heute die notwendigen Bedingungen, um Quanten-Technologien und deren Möglichkeiten in unserem Netzwerk zu nutzen.' Bereits Anfang des Jahres gab Telefonica Germany bekannt, eine Million ihrer 5G-Kunden in die AWS-Cloud verlagert zu haben. Laut Rao funktioniert dies aus Performance-Sicht gut, und es sollen in den nächsten sechs Monaten eine weitere Million Kunden folgen. 'Wir haben einen Fahrplan, mindestens drei bis vier Millionen Kunden in den kommenden 12 bis 18 Monaten zu migrieren', so Rao.