Doppelter Dämpfer für den britischen Immobilienmarkt: Steuererhöhungen belasten

Der britische Immobilienmarkt sieht sich einer doppelten Herausforderung gegenüber. Die Entscheidung der britischen Regierung, die Stempelsteuer auf Zweitwohnungen und Buy-to-let-Immobilien von 3 % auf 5 % zu erhöhen, schlägt hohe Wellen. Expert:innen warnen davor, dass diese Maßnahme das Interesse von Immobilieninvestor:innen erheblich dämpfen könnte. Zeitgleich entfällt die steuerliche Erleichterung für Erstkäufer:innen, die bislang temporär für Immobilienkäufe bis zu 425.000 Pfund galt. Ab dem 31. März kommenden Jahres wird die steuerfreie Schwelle wieder auf 125.000 Pfund gesenkt, was laut Expert:innen bedeutet, dass 20 % mehr Erstkäufer:innen zusätzliche Stempelsteuern zahlen müssen. Ben Thompson, stellvertretender Geschäftsführer des Mortgage Advice Bureau, äußert Besorgnis darüber, dass die Nichteinhaltung der bisherigen Steueranreize die Fortschritte des letzten Jahres zunichtemachen könnte. Viele Menschen werden möglicherweise von einem Umzug absehen und weiterhin in ungewissen Mietverhältnissen verharren. Die steigenden Immobilienpreise tragen dazu bei, dass mehr Käufer:innen mit zusätzlichen Stempelsteuerbelastungen konfrontiert werden. Das Finanzministerium verteidigt die Änderungen mit der Aussicht, Erstkäufer:innen und Personen, die eine neue Hauptresidenz erwerben, einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Sie behaupten, dass über 130.000 zusätzliche Transaktionen in den nächsten fünf Jahren daraus resultieren könnten. Zudem sollen Mehreinnahmen von über 1,2 Milliarden Pfund bis 2029-30 generiert werden. Kritiker:innen aus der Immobilienbranche fürchten jedoch, dass der Markt darunter leiden könnte, was zu einem Abbruch zahlreicher Kaufvorgänge führen könnte. Peter Stimson von MPowered Mortgages vergleicht die Steuererhöhung mit einem "Schlag mit dem Hammer" für eine bereits durch vergangene Steuererhöhungen und Zinserhöhungen angeschlagene Branche. Die neuen Regelungen treten ab sofort in Kraft, wodurch zahlreiche laufende Kaufvorgänge in Gefahr geraten könnten.