Der Wandel der Influencer-Ökonomie: Zwischen Traumjob und hartem Business
- Die Rolle von Influencern in der Medienlandschaft und der Wirtschaft wächst und verändert sich stetig.
- Unternehmen setzen vermehrt auf Mikro-Influencer und stellen sich neuen Herausforderungen wie Authentizität und virtuelle Konkurrenz.
Eulerpool News·
In der modernen Medienlandschaft haben Social-Media-Influencer eine zentrale Rolle eingenommen, und das nicht nur auf Amerikas politischer Bühne. Prominente Internetpersönlichkeiten wurden herzlich auf der Democratic National Convention empfangen, während auch Donald Trump Interviewanfragen von Influencern wie Logan Paul und Theo Von annahm, um ihre Fangemeinde zu gewinnen. Das zeigt, dass der Einfluss dieser Stars weit über die politische Arena hinausgeht.
Unternehmen weltweit haben bemerkt, wie soziale Netzwerke Kaufentscheidungen beeinflussen. Amerikanische Unternehmen haben in den letzten fünf Jahren die Ausgaben für Influencer-Marketing auf rund 7 Milliarden Dollar verdreifacht. Mark Read, CEO von WPP, dem Mutterkonzern von Ogilvy und Mindshare, bestätigt, dass Influencer-Marketing mittlerweile ein fester Bestandteil jeder großen Kampagne ist. So hat Walmart etwa mit TikTok-Stars wie Charli und Dixie D'Amelio zusammengearbeitet, während Louis Vuitton auf die Bekanntheit der YouTuberin Emma Chamberlain setzte.
Laut Goldman Sachs gibt es weltweit mehr als 50 Millionen Influencer, deren Zahl jährlich um bis zu 20% wächst. Die Attraktivität des Influencer-Berufs ist für viele Verlockend, führen doch Geschichten von Superstars, die mit einem einzigen Beitrag hohe Summen verdienen, zu hohen Erwartungen. Doch obwohl viele von einer Karriere als Influencer träumen, können nur wenige davon tatsächlich leben.
Für Unternehmen bieten Mikro-Influencer mit kleineren, aber engagierten Anhängerschaften immer mehr Vorteile. Die gezielte Ansprache spezifischer Zielgruppen wird durch den Einsatz von Influencern mit überschaubaren Followerzahlen begünstigt, wodurch sich der Fokus von großen zu kleineren Influencern verschiebt. Laut einer Umfrage von Influencer Marketing Hub plant eine überwältigende Mehrheit der Marken weiterhin in Influencer-Marketing zu investieren.
Dennoch sollte die zunehmende Masse von Influencern jenen, die davon leben wollen, Grund zur Sorge geben. Nur ein Bruchteil schafft es, aus dieser Rolle ein profitables Geschäft zu machen. Erschwerend kommen virtuelle Influencer hinzu, die, generiert durch künstliche Intelligenz, die sozialen Medien erobern. Neben der Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Nutzer stellt die Authentizität ein zentrales Problem dar, wie McKinsey in einer Studie aufzeigt. Verbraucher, die sich in der Vielzahl gesponserter Inhalte nicht mehr orientieren können, wünschen sich wieder authentischere Inhalte.
Es bleibt also spannend, wie sich die Branche entwickelt und ob ein Gleichgewicht zwischen Kommerzialisierung und Glaubwürdigkeit gefunden werden kann. Denn in einer Welt, in der jeder zum Influencer werden möchte, ist die Herausforderung größer denn je.
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