Abschied vom Steuerschlupfloch: Erbschaftssteuer für britische Pensionen im Fokus

  • Die britische Regierung plant ab 2027 die Besteuerung von Pensionsvermögen mit der Erbschaftssteuer.
  • Experten erwarten signifikante Steuererhöhungen und Veränderungen im Spar- und Ausgabeverhalten der Rentner.

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Die britische Regierung plant ab April 2027 die Besteuerung von Pensionsvermögen mit der Erbschaftssteuer. Diese Maßnahme wurde von der Finanzministerin Rachel Reeves als Schritt zur Schließung einer bestehenden Lücke angekündigt. Diese Lücke erlaubte es, Pensionsfonds steuerfrei zwischen Generationen als Vermögensübertragungsvehikel zu nutzen. Experten zufolge könnte dies zu einer erheblichen Erhöhung der Steuerbelastung für wohlhabende Rentner führen. Durch die Maßnahme rechnet die Regierung mit jährlichen Mehreinnahmen von 1,46 Milliarden Pfund bis April 2030 und erwartet, dass etwa 10.500 Nachlässe mehr Erbschaftssteuer zahlen müssen. Darüber hinaus könnten Begünstigte, deren pensionierte Angehörige nach dem 75. Lebensjahr sterben, auch noch Einkommensteuer auf die ererbten Pensionsleistungen zahlen müssen. Tom Selby von AJ Bell betonte die signifikanten Steuererhöhungen für vermögende Personen ab 75 Jahren. Die Regierung sorgte sich um die Nutzung von Pensionen für die Altersvorsorge, insbesondere nach der Abschaffung der lebenslangen Zulage 2023, die zuvor auf Töpfe über 1.073.100 Pfund erhoben wurde. Die Fehlbehandlung von Pensionen als Instrument der Nachlassregelung stellt einen 'merkwürdigen Zustand' dar, wie das Institute for Fiscal Studies bemerkte. Zwar bleiben Ehegatten und eingetragene Partnerschaften weiterhin von der Erbschaftssteuer befreit, jedoch sehen Experten wie Mike Ambery von Standard Life einen grundlegenden Wandel im Umgang Wohlhabender mit ihrem Geld in der Rente. Statt aus Individual Savings Accounts könnten Rentner vermehrt auf ihre Pensionsersparnisse zugreifen, um eine doppelte Steuerbelastung nach ihrem Tod zu vermeiden. Auch unverheiratete Partner könnten von den Änderungen besonders betroffen sein. Nebenwirkungen der Steueränderung könnten auch ein verändertes Sparverhalten der Pensionäre sein, die gezwungen wären, ihre Ersparnisse schneller auszugeben, was ihre finanzielle Sicherheit im hohen Alter gefährden könnte. So warnt die ehemalige Rentenministerin Ros Altmann davor, dass viele ihre Lebensdauer unterschätzen und deshalb ihre Pensionen früher ausgeben könnten. Dafür könnten Strategien wie das frühzeitige Verschenken von Pensionsgeldern in Betracht gezogen werden, um die Erbschaftssteuer zu vermeiden, wie Steve Webb, Berater bei LCP, anmerkt.
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