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Macy's senkt Prognose und kämpft mit Accounting-Problemen – Aktie bricht ein
Macy’s kämpft mit sinkenden Umsätzen, einem Bilanzskandal und wachsenden Forderungen von Aktivisten-Investoren, was den Druck auf das Management erhöht.
Die US-Warenhauskette Macy’s hat ihre Jahresprognose für den Gewinn deutlich gesenkt und enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Zudem bestätigte das Unternehmen, dass ein Mitarbeiter in einem Betrugsfall Versandkosten von über 150 Millionen US-Dollar vertuscht hat. Diese Entwicklungen ließen die Aktie am Mittwoch um mehr als 10 Prozent abstürzen.
Macy’s rechnet für das Geschäftsjahr 2024 nun mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 2,25 bis 2,50 US-Dollar, nach zuvor prognostizierten 2,34 bis 2,69 US-Dollar. Grund für die Korrektur ist unter anderem ein einmaliger Effekt von 79 Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit den fehlerhaft ausgewiesenen Versandkosten. Der Umsatz im Quartal bis zum 2. November fiel im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf 4,7 Milliarden US-Dollar.
CEO Tony Spring bestätigte, dass ein einzelner Mitarbeiter die Dokumentationen gefälscht habe, jedoch nicht aus persönlichem Gewinninteresse. CFO Adrian Mitchell ergänzte: „Das war kein Diebstahl.“ Der verantwortliche Mitarbeiter hat das Unternehmen inzwischen verlassen. Spring kündigte an, die internen Kontrollen zu verstärken, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
Die Probleme unterstreichen die Herausforderungen für Macy’s im intensiven Wettbewerb mit Discountern wie Walmart und Onlinehändlern. Der Skandal wirft zudem Fragen zur Governance auf. Der Wirtschaftsprüfer KPMG hat die Zertifizierung der internen Kontrollsysteme von Macy’s im jüngsten Jahresbericht für ungültig erklärt. Seit Oktober sind zudem zwei Mitglieder des Prüfungsausschusses zurückgetreten, allerdings nicht aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Unternehmen.
Zusätzlich zum Accounting-Skandal gerät Macy’s durch Forderungen von Barington Capital Group unter Druck. Der aktivistische Investor fordert, Immobilien wie das ikonische Flagship-Geschäft in Manhattan auszugliedern, um Werte für die Aktionäre freizusetzen.