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General Motors zieht sich aus Robotaxi-Geschäft zurück: Strategiewechsel soll Milliarden sparen

General Motors beendet sein Robotaxi-Projekt nach Milliardenverlusten und konzentriert sich künftig auf autonomes Fahren in Privatfahrzeugen.

Eulerpool News 13. Dez. 2024, 15:08

Der US-Autobauer General Motors (GM) beendet sein ambitioniertes Robotaxi-Projekt, das über die Tochterfirma Cruise realisiert werden sollte. Stattdessen will der Konzern sich auf die Weiterentwicklung von Assistenzsystemen konzentrieren, die in privaten Fahrzeugen autonomes Fahren ermöglichen könnten. Der Strategiewechsel soll jährlich rund eine Milliarde US-Dollar einsparen, wie das Unternehmen bekannt gab.

Cruise, einst als Schlüssel zur Zukunft des autonomen Fahrens gesehen, hat GM bislang rund zehn Milliarden US-Dollar gekostet. Das Unternehmen hatte bereits Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale getestet und plante eine internationale Expansion. Doch ein folgenschwerer Unfall im Herbst 2023 in San Francisco brachte das Projekt ins Wanken. Eine Frau wurde nach einem Zusammenstoß unter ein fahrerloses Cruise-Fahrzeug geschleudert und mehrere Meter mitgeschleift. Die Software erkannte die Situation nicht und manövrierte das Fahrzeug an den Straßenrand.

Der Vorfall führte dazu, dass Cruise die Betriebslizenz für San Francisco verlor und seine Fahrzeuge stillgelegt wurden. Trotz eines Führungswechsels und der Wiederaufnahme von Testfahrten entschied sich GM nun für den Ausstieg aus dem Robotaxi-Markt.

Die Entscheidung fällt in einem zunehmend hart umkämpften Markt. Waymo, eine Tochterfirma von Alphabet, gilt derzeit als Marktführer und führt wöchentlich über 150.000 Passagierfahrten in mehreren US-Städten durch. Auch Zoox, ein Unternehmen von Amazon, plant den baldigen Start seines Fahrdienstes in Städten wie Las Vegas und San Francisco.

Zudem verschärft Tesla den Wettbewerb: CEO Elon Musk kündigte die Produktion eines kostengünstigen Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale ab 2026 an. Das sogenannte "Cybercab" soll allein auf Kameratechnologie setzen, was einen erheblichen Kostenvorteil gegenüber den laserbasierten Systemen von Waymo und Zoox bieten könnte. Ob dies jedoch für sicheres autonomes Fahren ausreicht, bleibt unter Experten umstritten.

GM reiht sich in eine Liste prominenter Unternehmen ein, die ihre Ambitionen im Bereich autonomes Fahren zurückgeschraubt haben. Apple beendete sein selbstfahrendes Auto-Projekt im Februar nach jahrelangen Investitionen in Milliardenhöhe. Auch GM sieht angesichts hoher Kosten und regulatorischer Unsicherheiten wenig Spielraum für schnelle Fortschritte in diesem Markt.

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