Vivendi auf Kurs zur Aufspaltung: Aufsichtsrat gibt grünes Licht

Die Ambitionen des französischen Medienkonglomerats Vivendi, sich in drei eigenständige Bereiche aufzuteilen, nehmen konkrete Formen an. Der Aufsichtsrat unter der Leitung von Yannick Bolloré, unterstützt vom Vorstandsvorsitzenden Arnaud de Puyfontaine, hat den Plan zur Entflechtung der Unternehmen Canal+, Havas und der Louis Hachette Group gebilligt. Ziel des bereits im Dezember 2023 vorgestellten Vorhabens ist es, den sogenannten Konglomeratsnachlass anzugehen. Dieser sorgt dafür, dass ein diversifiziertes Unternehmen an der Börse oft weniger wert ist als seine Einzelfirmen. Nun steht ein wichtiger Meilenstein bevor: Die Aktionäre sollen am 9. Dezember abstimmen. Vivendi kündigte an, dass die Aktien der drei eigenständigen Einheiten am 16. Dezember 2024 erstmalig gehandelt werden könnten, sollte der Plan grünes Licht von der Aktionärsversammlung erhalten. Dies könnte die Neupositionierung der Unternehmen am Markt beschleunigen und ihnen individuellen Spielraum für Wachstum geben. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Ankündigung des Führungsteams für Canal+, das im Falle der Abspaltung die Geschicke des Unternehmens lenken würde. Während Bolloré und Maxime Saada die Spitze bilden, ergänzen Jacques du Puy und Anna Marsh als stellvertretende Geschäftsführer die Mannschaft. Eine Überraschung birgt die Ernennung des ehemaligen Paramount-CEO Bob Bakish in den Vorstand von Canal+, was spannende Synergien verspricht. Die strategische Neuausrichtung sieht vor, dass Canal+ an der Londoner Börse notiert wird, Havas als niederländische Aktiengesellschaft den Gang an die Euronext Amsterdam wagt und die Louis Hachette Group an den Euronext Growth in Paris geht. Vivendi selbst bleibt an der Euronext Paris gelistet, mit einem Fokus auf Gameloft und anderen Investmentvorhaben, wie die Beteiligung an Universal Music Group.