Thyssenkrupp vor gewaltigen Herausforderungen: Ein Jahr der strategischen Entscheidungen

  • Thyssenkrupp verzeichnete im letzten Geschäftsjahr einen Milliardenverlust trotz stabilen Umsatzes im vierten Quartal.
  • Das Unternehmen setzt auf Transformations- und Sparprogramme, um finanzielle Ziele zu erreichen.

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Der traditionsreiche Industriekonzern Thyssenkrupp kämpft weiterhin gegen finanzielle Widrigkeiten. Im letzten Geschäftsjahr verbuchte das Unternehmen abermals einen Milliardenverlust, der hauptsächlich auf die geringe Nachfrage und gesunkene Stahlpreise zurückzuführen ist. Abschreibungen auf die schwächelnde Stahlsparte in Höhe von etwa einer Milliarde Euro sowie Restrukturierungskosten haben das Ergebnis stark belastet. Angesichts dieser Herausforderungen erwartet das Management um CEO Miguel López ein weiteres Übergangsjahr, das strategisch bedeutsam für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens sein soll. Die Thyssenkrupp-Aktie, die seit längerer Zeit unter Druck steht, zeigte jüngst Anzeichen einer Erholung und legte zeitweise um rund sechs Prozent zu. Analysten wie Christian Obst von der Baader Bank bleiben dennoch skeptisch und warnen vor weiterem Mittelabfluss im kommenden Geschäftsjahr. Konzernchef López verspricht hingegen eine Erholung des freien Mittelzuflusses, auch wenn Finanzchef Jens Schulte die Prognosen vorsichtig formuliert. Eine Schlüsselrolle kommt den Bereichen Steel Europe und Marine Systems zu, die im aktuellen Marktumfeld vor einschneidenden Veränderungen stehen. Während ein Spin-off der Marinesparte favorisiert wird, bleiben Verhandlungen über mögliche industrielle Partnerschaften und staatliche Beteiligungen im Gange. Für die problembehaftete Stahlsparte ist ein neuer Geschäftsplan in Arbeit, der in den kommenden Monaten vorgestellt werden soll. Teile des Managements sind bereits zurückgetreten, und der neue Chef Dennis Grimm deutet auf umfassendere Umstrukturierungen hin. Die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres ist ernüchternd: Abschreibungen in der Stahlsparte führten zu einem Jahresverlust von 1,4 Milliarden Euro, trotz eines stabilen Umsatzes im vierten Quartal. Positiv hob sich allerdings der freie Mittelzufluss ab, der durch vorgezogene Zahlungen im Marine-Geschäft begünstigt wurde. Trotz dieser Turbulenzen plant Thyssenkrupp die Ausschüttung einer unveränderten Dividende. Für das laufende Geschäftsjahr ist die Erwartung gedämpft: Ohne Unterstützung durch die Märkte muss Thyssenkrupp auf seine internen Transformations- und Sparprogramme setzen, um die gesteckten finanziellen Ziele zu erreichen. Prognostiziert wird ein Konzernergebnis zwischen 100 und 500 Millionen Euro bei einem Umsatz, der um bis zu drei Prozent zulegen könnte. Die Gesamtprognose bewegt sich im Rahmen der Markterwartungen und vermittelt sowohl Hoffnung als auch Vorsicht.
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