Boeings steiniger Weg zur Erholung: Herausforderungen und Hoffnungen
- Boeing kämpft mit Sicherheitsproblemen, Produktionsstörungen und finanziellen Verlusten.
- Erholung erschwert durch hohe Verschuldung und geplante Stellenkürzungen.
Eulerpool News·
Der amerikanische Flugzeughersteller Boeing steht vor einer unsicheren Zukunft. Nach einem Jahr voller Sicherheits- und Produktionsprobleme sowie einem andauernden Streik, haben Analysten von Bernstein ihr Vertrauen in die zügige Erholung des Konzerns geschwächt. Dies äußerte sich in einer Herabstufung der Boeing-Aktie von "Outperform" auf "Market-perform" sowie einer Senkung des Kursziels von 195 auf 169 Dollar.
Analyst Douglas Harned und sein Team betonen, dass es eines überzeugenden Planes zur Erholung bedarf. Spezifische Maßnahmen zur Wiederherstellung der Führungsposition und dem Aufbau von Führungstalenten seien bislang nicht ausreichend dargelegt.
Trotz der Herausforderungen konnte Boeing mehr als 21 Milliarden Dollar an Kapital beschaffen, ein Schritt, der angesichts der steigenden Verschuldung des Unternehmens keine Überraschung für Experten an der Wall Street war. Positiv aufgenommen wurden die jüngsten Verhandlungen mit der International Association of Machinists and Aerospace Workers (IAM), die als "produktiv" bezeichnet wurden.
Allerdings belasten hohe Verluste das Unternehmen. Im letzten Quartal meldete Boeing einen Nettoverlust von 6,17 Milliarden Dollar, wodurch sich die Gesamtnettobilanzverluste im Jahr 2024 auf nahezu 8 Milliarden Dollar summieren. Zu den Herausforderungen gesellt sich eine geplante Reduktion der Belegschaft um 17.000 Arbeitsplätze und die Verschiebung der ersten Lieferung des 777X-Jets auf 2026.
Harned sieht im Personalabbau eine Ablenkung von den Kernproblemen des Unternehmens und bewertet den Zeitpunkt der Maßnahme als unpassend. Eine bessere Gelegenheit werde sich in der Zukunft bieten. Boeing steht seit August unter neuer Leitung, nachdem ein Zwischenfall im Januar zu umfassenden Überholung der Sicherheitsmaßnahmen führte.
Der anhaltende Streik seit dem 13. September hat laut Schätzungen von Anderson Economic Group, Boeing und seinen Zulieferern einen Verlust von knapp 10 Milliarden Dollar an Löhnen und Einnahmen eingebracht.
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30. Okt. 2024