Apple: Optimismus trotzt durchwachsenen iPhone-Verkäufen

Die Frage, ob künstliche Intelligenz (KI) den iPhone-Verkäufen von Apple zum Höhenflug verhelfen wird, bleibt offen. Doch selbst wenn sich kurzfristig keine bemerkenswerten Steigerungen abzeichnen, rechnen viele Anleger nicht mit einem baldigen Sturzflug der Aktie, die in diesem Jahr beeindruckende Höhen erklommen hat. Am Montag schloss die Apple-Aktie auf einem Rekordwert von 251,04 USD, was einem Anstieg von mehr als 50 % seit einem Tiefststand von rund 165 USD im April entspricht. Dieser Kursrückgang erfolgte nach dem verhaltenen Start von Apple Intelligence, dem KI-Dienst des Unternehmens für Mobiltelefone. Insgesamt hat sich der Aktienkurs im Jahresverlauf um 35 % erhöht und damit den S&P 500, der 28 % zulegte, übertroffen. Dadurch hat Apple wieder seine Position als das wertvollste Unternehmen der Welt eingenommen. Trotz rückläufiger iPhone-Verkäufe, die etwa die Hälfte von Apples Umsatz ausmachen, bleibt der Optimismus groß. Samik Chatterjee von JPMorgan ist der Ansicht, dass dieser Optimismus gerechtfertigt ist. Er prognostiziert einen Umsatzschub durch KI mit dem erwarteten Start des iPhone 17 im Jahr 2025 und erwartet, dass der Absatz von 230 Millionen Geräten im kommenden Geschäftsjahr auf 251 Millionen im folgenden Jahr steigen wird. Selbst wenn sich diese Prognosen nicht bewahrheiten, sieht Chatterjee einen starken Bullenmarkt für die Aktie dank des soliden Servicegeschäfts von Apple. Dieses umfasst unter anderem technischen Support, Inhalte wie Apple Music, News und TV sowie Zahlungsprodukte wie Apple Pay und die Co-Branding-Kreditkarte des Unternehmens. Laut Chatterjee sollte der Umsatz aus diesen Dienstleistungen widerstandsfähiger sein, als viele Anleger erwarten. Ob der berühmte Investor Warren Buffett Chatterjees Perspektive teilt, ist unklar. Buffett sorgte in diesem Jahr für Schlagzeilen, als er seine Position in Apple um mehr als zwei Drittel reduzierte, was Spekulationen darüber anheizte, ob die Aktie überbewertet ist. Dennoch bleibt Buffets Beteiligung von 74 Milliarden USD die größte öffentliche Position von Berkshire Hathaway. Aktuell wird Apple mit dem 34-fachen der geschätzten Gewinne für die nächsten 12 Monate gehandelt und ist damit auf einer Stufe mit oder teurer als fast alle anderen Tech-Giganten der sog. "Magnificent Seven". Nur Amazon mit dem 40-fachen und Tesla mit dem 140-fachen KGV sind teurer. Chatterjee hält anscheinend an einem Kursziel von 265 USD für die Apple-Aktie fest, was basierend auf seinen Prognosen für 2026 einem KGV von 27 entspricht. Er merkt an, dass dieses Kurs-Gewinn-Verhältnis gerechtfertigt sei, da es im Einklang mit dem Durchschnitt der letzten Jahre stehe, und erkennt zusätzlich Upside-Potenzial in einem längeren, AI-geführten Ersatzzyklus.