Trump und TikTok: Ein Treffen mit Konsequenzen?

Der Geschäftsführer von TikTok, Shou Zi Chew, traf sich privat mit Donald Trump in dessen Mar-a-Lago-Resort, um über das drohende Verbot der beliebten App in den USA zu sprechen. Dabei scheint Trump der rettende Anker für TikTok zu sein, das eine Abspaltung von der chinesischen Muttergesellschaft ByteDance ablehnt und in Gerichtsverfahren bislang wenig Erfolg hatte. Ein US-Berufungsgericht wies eine Berufung von TikTok gegen das Verbot zurück, sodass die App nun den Gang zum Obersten Gerichtshof plant. Trump, der bereits angedeutet hat, das Verbot infrage stellen zu wollen, sieht in TikTok eine Möglichkeit, den Wettbewerb mit Mark Zuckerbergs Meta aufrechtzuerhalten und kritisierte die Plattform für angebliche Zensur rechter Stimmen. Betrachtet man Trumps Beziehung zur Jugend, die den Hauptnutzerkreis von TikTok bildet, so scheint er eine emotionale Bindung zur App zu haben. Neben TikTok haben sich auch andere US-Unternehmen bemüht, Trumps Sympathien zu gewinnen. Mark Zuckerberg von Meta, Jeff Bezos von Amazon und Sam Altman von OpenAI gehören zu denen, die Trumps Amtseinführung finanziell unterstützen. Netflix-Co-Geschäftsführer Ted Sarandos wird Trump am Dienstag in Mar-a-Lago treffen. Interessanterweise stehen Sarandos und seine Frau Nicole Avant, eine prominente Spenderin der Demokratischen Partei und ehemalige Botschafterin unter Obama, politisch auf der gegenüberliegenden Seite. Trotz eines breite Unterstützung genießenden Gesetzes zur Abspaltung von ByteDance, sieht TikTok den rechtlichen Druck als verfassungswidrig an und hofft auf Trumps Entgegenkommen. Die Aussetzung des Verbots könnte in Trumps Händen liegen, falls er feststellen sollte, dass die App nicht mehr unter chinesischer Kontrolle steht.