Die UBS, die kürzlich die Credit Suisse übernommen hat, muss sich weiterhin mit Vorwürfen in den USA wegen Kunden mit Nazi-Bezug auseinandersetzen.
Der Haushaltsausschuss des US-Senats hat der Grossbank in einem neuen Bericht vorgeworfen, in einer internen Untersuchung Einzelheiten über die Betreuung von Nazi-Kunden und deren Helfershelfer zu verschleiern. Neue dem Ausschuss vorliegende Unterlagen zeigten, dass die im Frühling abgeschlossene CS-interne Untersuchung in dieser Angelegenheit wegen Einschränkungen zu nur unvollständigen Ergebnissen geführt habe, so der US-Senatsausschuss in der Nacht auf Freitag.
Neue Daten der Credit Suisse weisen laut dem US-Ausschuss auf rund 100 bisher nicht offengelegte Konten mit Nazi-Verbindungen hin und insgesamt seien bei der CS-Untersuchung rund 64'000 potenziell relevante Datensätze nicht berücksichtigt worden. Darüber hinaus habe die Grossbank den früheren Ombudsman Neil Barofsky und einen weiteren Historiker den Zugang zu wichtigem Material blockiert.
Die Vorwürfe gehen auf das Simon Wiesenthal Zentrum zurück, wonach Mitglieder der argentinischen "Unión Alemana de Gremios (UAG)", einer Organisation mit Verbindungen zu Nazi-Deutschland, Konten bei der damaligen Schweizerischen Kreditanstalt (SKA) geführt hätten. Argentinien galt nach dem zweiten Weltkrieg als Zufluchtsort für Mitglieder des Nazi-Regimes. Die Credit Suisse hatte im April 2023 erklärt, dass die eigene, mehr als zwei Jahre dauernde Untersuchung der Vorwürfe die Vorwürfe des Simon Wiesenthal Zentrums nicht bestätigt habe. Der US-Senats-Haushaltsausschuss kritisiert hierbei die Ergebnisse als nicht umfassend genug.