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Umbau bei Thyssenkrupp: IG Metall warnt vor massivem Stellenabbau – über 20.000 Jobs könnten entfallen

Die Verselbstständigung der Sparten bei Thyssenkrupp bedroht laut IG Metall rund 20.000 Arbeitsplätze im Konzern.

Eulerpool News 31. Mai 2025, 09:09

Die Umbaupläne von Thyssenkrupp-Chef Miguel López stoßen auf scharfe Kritik von Arbeitnehmerseite. Laut Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall und Vize-Aufsichtsratschef des Unternehmens, könnten durch die strategische Neuaufstellung mehr als 20.000 Stellen – etwa jeder fünfte Arbeitsplatz – wegfallen. „Es geht nur noch um Gewinnmaximierung“, sagte Kerner der Süddeutschen Zeitung. Die Interessen der Beschäftigten würden dabei systematisch ignoriert.

Konzernchef López hatte angekündigt, sämtliche Sparten des traditionsreichen Industriekonzerns zu verselbstständigen, teilweise zu verkaufen, Partner ins Boot zu holen oder an die Börse zu bringen. Ziel ist die Umwandlung von Thyssenkrupp in eine strategische Führungsholding, bei gleichzeitiger Wahrung von Mehrheitsbeteiligungen an den operativen Einheiten.

Die Gewerkschaft IG Metall kritisiert den geplanten Umbau als intransparent und fordert ein klares Bekenntnis zu den Standorten und Beschäftigten. Man sei gesprächsbereit, so Kerner, doch erwarte von López „mehr Offenheit und weniger Börsenrhetorik“.

Die Pläne sollen noch in diesem Jahr dem Aufsichtsrat zur Abstimmung vorgelegt werden. Bereits bekannt ist, dass etwa das Stahlgeschäft in ein Joint Venture mit dem Energieunternehmen EPG überführt werden soll. Weitere Bereiche wie Werkstoffhandel, Autozulieferung und Decarbon Technologies könnten folgen.

Für die Belegschaft beginnt damit eine Phase erhöhter Unsicherheit – in einem Konzern, der seit Jahren im Umbau ist und sich nun erneut tiefgreifend neu erfinden will.

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