Die US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone und der kanadische Pensionsfonds Omers arbeiten an der Veräußerung zweier großer Gesundheitsunternehmen mit einem Gesamtwert von mehr als 4 Mrd. US-Dollar. Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen strebt Blackstone einen Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung am Softwareanbieter HealthEdge an, während Omers das US-Netzwerk Premise Health zum Verkauf stellt.
Blackstone hofft, für den Health-Insurance-Spezialisten HealthEdge ein Gesamtvolumen von über 2,5 Mrd. US-Dollar zu erzielen. Zugleich möchte Omers seine Beteiligung am Gesundheitsdienstleister Premise Health, der in 46 US-Bundesstaaten rund 800 Gesundheitszentren betreibt, für etwa 2 Mrd. US-Dollar veräußern. Beide Transaktionen befinden sich noch in einem frühen Stadium und könnten auch abgebrochen werden, sollten potenzielle Käufer nicht die angestrebten Preisvorstellungen erfüllen.
Die Verkaufsabsichten spiegeln einen branchenweiten Trend wider: Hohe Zinsen hatten in den vergangenen Jahren viele Private-Equity-Transaktionen gehemmt. Zahlreiche Fonds halten ihre Beteiligungen im Gesundheitssektor bereits länger als geplant, was laut Beraterfirma Bain & Company auf eine bevorstehende Welle von Exits hindeutet. Aktuell sind mehr als 2.700 Health-Care-Firmen seit sechs oder mehr Jahren in Private-Equity-Portfolios geparkt.
HealthEdge, dessen Mehrheitsbeteiligung Blackstone 2020 für rund 700 Mio. US-Dollar erworben hatte, erzielte zuletzt Schätzungen zufolge zwischen 100 und 120 Mio. US-Dollar Gewinn (EBITDA). Das Unternehmen bietet moderne Softwarelösungen, mit denen Krankenkassen ihre Versicherungspläne und Ansprüche effizient verwalten können.
Premise Health wiederum, 2018 von Omers für knapp über 1 Mrd. US-Dollar übernommen, ist eines der größten Netzwerke für so genanntes „Direct Access Care“ in den USA und betreut mehr als 2.500 Arbeitgeberkunden.
Sollten beide Verkäufe erfolgreich sein, dürfte dies für Blackstone und Omers jeweils ein rentabler Exit werden, da die Investitionen nachweislich an Wert gewonnen haben. Marktbeobachter rechnen damit, dass sich vor allem andere Private-Equity-Häuser um den Kauf bewerben.