Der US-Softwareriese Microsoft hat im ersten Quartal seines Fiskaljahres 2025 sowohl Umsatz- als auch Gewinnprognosen übertroffen, steht jedoch weiterhin vor erheblichen Herausforderungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Finanzchefin Amy Hood berichtete in einer Telefonkonferenz mit Analysten, dass die Nachfrage nach KI-Produkten die verfügbaren Kapazitäten übersteige.
Im ersten Quartal erzielte Microsoft einen Gewinn von 3,30 US-Dollar je Aktie, deutlich über den erwarteten 3,10 US-Dollar und dem Vorjahreswert von 3,00 US-Dollar. Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 65,6 Milliarden US-Dollar, was ebenfalls die Analystenschätzungen von 64,57 Milliarden US-Dollar übertraf. Besonders stark wuchs die Cloud-Sparte Azure, die im Quartal um 33 Prozent zunahm. Ohne Berücksichtigung negativer Wechselkurse lag das Wachstum bei 34 Prozent. Für das laufende zweite Quartal rechnet Hood mit einem weiteren Anstieg von 31 bis 32 Prozent.
„Die Nachfrage ist weiterhin höher als unsere verfügbaren Kapazitäten“, sagte Hood. Um dieser hohen Nachfrage gerecht zu werden, plant Microsoft, mindestens 38 Milliarden US-Dollar in den Ausbau von Rechenzentren für KI zu investieren – eine Milliarde US-Dollar mehr als ursprünglich erwartet. Diese Investitionen sollen im nächsten Jahr weiter steigen und die wachsenden Kapazitätsprobleme abfedern.
Trotz des starken Wachstums und der übertroffenen Erwartungen reagierten die Anleger skeptisch auf die Quartalszahlen. Die Microsoft-Aktie fiel nachbörslich um 6,03 Prozent auf 406,47 US-Dollar. Diese Kurskorrektur spiegelt die Besorgnis der Investoren wider, dass die anhaltenden Kapazitätsengpässe die zukünftige Rentabilität beeinträchtigen könnten.
CEO Satya Nadella betonte die strategische Bedeutung der Zusammenarbeit mit OpenAI, um KI-Technologien in alle Produkte zu integrieren. „Unsere Partnerschaft mit OpenAI ermöglicht es uns, innovative KI-Funktionen anzubieten, die unseren Nutzern einen erheblichen Mehrwert bieten“, sagte Nadella. Gleichzeitig baute Microsoft weiter an neuen Rechenzentren, um die wachsende Nachfrage zu bedienen, stellte jedoch klar, dass der Ausbau Zeit erfordern werde: „Rechenzentren werden nicht über Nacht gebaut.“
Mit einer Marktkapitalisierung von nahezu 3,1 Billionen US-Dollar bleibt Microsoft der drittreichste Techkonzern der Welt, hinter Apple und NVIDIA. Trotz der aktuellen Kursverluste zeigt das Unternehmen eine robuste finanzielle Performance und ein starkes Wachstumspotenzial, insbesondere im Bereich Cloud und KI.