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Intel trennt sich von Wagniskapital-Sparte, um Kosten zu senken und China-Investitionen zu überprüfen
Intel gliedert seine Wagniskapital-Sparte aus, um Kosten zu senken und regulatorischen Druck zu begegnen.
Der angeschlagene US-Chiphersteller Intel wird seine Wagniskapital-Tochter Intel Capital ausgliedern. Damit reagiert das Unternehmen auf steigenden Kostendruck und eine intensivere Prüfung seiner Investitionen in China.
Intel Capital, seit 1990 einer der prominentesten Investoren im Silicon Valley, hat bisher über 20 Mrd. US-Dollar in rund 1.800 Unternehmen investiert. Künftig soll der Fonds als eigenständige Einheit unter neuem Namen operieren und erstmals Kapital von externen Investoren einwerben können. Intel bleibt jedoch Hauptinvestor.
David Zinsner, einer der beiden Interims-CEOs, bezeichnete die Ausgliederung als „Win-Win-Szenario“, das den Fonds mit zusätzlichem Kapital ausstatte und gleichzeitig eine langfristige strategische Partnerschaft mit Intel ermögliche.
Diese Entscheidung erfolgt nach einem schwierigen Jahr 2024, in dem Intel-Aktien um rund 60 Prozent eingebrochen sind. Das Unternehmen verlor sowohl bei der Chipfertigung als auch im Design gegenüber Konkurrenten wie AMD und Nvidia an Boden. Im Dezember wurde der bisherige CEO Pat Gelsinger nach internen Spannungen über seine kostenintensive Strategie abgesetzt.
Intel Capital steht zudem wegen seiner Beteiligungen an chinesischen Technologieunternehmen unter Druck. Während US-Behörden den Kapitalfluss zu chinesischen Firmen einschränken, hält Intel Capital Beteiligungen an 43 chinesischen Start-ups, darunter der Chiphersteller Horizon Robotics.
Im Rahmen eines umfassenden Sparprogramms, das auch die Verzögerung von Fabrikprojekten in Deutschland und Polen sowie den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen vorsieht, sucht Intel weiterhin nach einem dauerhaften CEO, der das Unternehmen stabilisieren soll.