Märkte preisen möglichen Trump-Sieg bei US-Wahl 2024 ein

US-Präsidentschaftswahl 2024: Märkte favorisieren Trump-Sieg – Biden tritt erneut an, Ausgang ungewiss.

16.7.2024, 17:23
Eulerpool News 16. Juli 2024, 17:23

Die US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 rückt näher, und neben dem amtierenden Demokraten Joe Biden tritt der ehemalige Präsident Donald Trump erneut für die Republikaner an. Während der Ausgang der Wahl noch offen ist, scheinen die Märkte zunehmend einen Sieg Trumps einzupreisen.

Im Vorfeld der Wahl haben die Märkte begonnen, die potenziellen Auswirkungen eines Trump-Siegs zu kalkulieren. Insbesondere nach der jüngsten TV-Debatte, bei der Biden durch Stammeln und unzusammenhängende Sätze auffiel, wird Trump als wahrscheinlicher Sieger gehandelt. Diese Debatte, die Ende Juni stattfand, führte laut CNBC zu einem Meinungsumschwung und verstärkte die Einschätzung, dass Trump im November triumphieren könnte.

Wall Street-Größen wie JPMorgan, Vanguard und UBS betonen zwar, dass Investitionen nicht primär durch politische Entwicklungen gesteuert werden sollten. Dennoch versuchen Marktanalysten abzuschätzen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen ein erneuter Sieg Trumps haben könnte. Mark Malek, Chefstratege von Siebert AdvisorNXT, spekuliert, dass eine Trump-Präsidentschaft mittelfristig mehr Inflation und ein langsameres Wirtschaftswachstum bedeuten könnte.

Die Reaktion der Märkte auf die Debatte zeigt sich in der Renditekurve, die einen Aufwärtstrend verzeichnete, während längerfristige Anleihen unter Druck gerieten. Morgan Stanley-Strategen Matthew Hornbach und Guneet Dhingra prognostizieren, dass ein Trump-Sieg das Wirtschaftswachstum verlangsamen und Zinssenkungen wahrscheinlicher machen könnte. Kurzfristige Anleiherenditen könnten infolge einer gelockerten Geldpolitik sinken, während langfristige Renditen aufgrund steigender Inflation und eines größeren Staatsdefizits anziehen dürften.

Michael Hartnett von der Bank of America identifiziert Technologie-Werte, Banken und Zinsvolatilitätswetten als potenzielle Profiteure eines Trump-Siegs. Dagegen könnten Energiewerte, Währungen von Schwellenländern und Immobilienbesitzer zu den Verlierern gehören.

Raymond James-Analyst Ed Mills verweist auf mögliche Gesetzesänderungen, die Trump in seiner letzten Amtszeit durchgesetzt hat, wie Steuersenkungen und Deregulierungsmaßnahmen. Diese könnten Finanzwerte begünstigen und mehr Fusionen und Übernahmen ermöglichen. Zudem sei das Potenzial für eine inflationärere Politik unter Trump zu beobachten.

Trotz dieser Einschätzungen bleibt der Wahlausgang ungewiss. JPMorgan-Strategin Meera Pandit rät Anlegern, ihre Investitionsentscheidungen nicht von politischen Überlegungen dominieren zu lassen: „Es gibt eine Grundregel, die Anleger befolgen sollten: Lassen Sie ihre Gedanken über Politik nicht ihre Gedanken über das Investieren überschatten“, zitiert sie Fortune.

Letztlich bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte entwickeln und welche politischen Entscheidungen tatsächlich umgesetzt werden. Bis dahin sollten Investoren weiterhin ihre langfristigen Strategien im Blick behalten und sich nicht von kurzfristigen politischen Ereignissen verunsichern lassen.

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