Zeichen der Abkühlung: US-Arbeitsmarktdaten sorgen für Spannung

  • US-Arbeitsmarkt von öffentlichem Sektor, Gesundheitswesen und Sozialhilfe geprägt.
  • Fed beobachtet mögliche Abkühlung und erwägt Zinssenkung im September.

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Der Arbeitsmarkt in den USA wird aktuell maßgeblich durch den öffentlichen Sektor, das Gesundheitswesen und die Sozialhilfe geprägt, was möglicherweise tiefere Schwächen im Hinblick auf Neueinstellungen verschleiern könnte. Am Freitag wird das Arbeitsministerium seinen neuesten Bericht veröffentlichen, der von der Federal Reserve (Fed) aufmerksam beobachtet wird, um Hinweise auf eine weitere Abkühlung zu erkennen. Gemäß einer Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen sollen amerikanische Arbeitgeber im Juli etwa 175.000 Stellen geschaffen haben. Dies wäre zwar eine stabile Zahl, jedoch ein Rückgang gegenüber Juni, als noch 206.000 neue Arbeitsplätze verzeichnet wurden. Neben der reinen Anzahl der neuen Stellen werden Ökonomen und Fed-Vertreter auch weitere Kennzahlen genau unter die Lupe nehmen. Besonders viel Augenmerk wird auf die Arbeitslosenquote gerichtet sein, die im Juni erstmals seit November 2021 wieder über 4 Prozent gestiegen ist und aktuell bei 4,1 Prozent liegt. Ebenso wichtig sind die Lohnzuwächse, die sich in den letzten Monaten moderiert haben. In ihrer jüngsten Sitzung hat die Fed den Leitzins bei 5,3 Prozent belassen, aber angedeutet, dass eine Zinssenkung bei ihrem nächsten Treffen Mitte September möglich sein könnte. Während die Zentralbank weiterhin bestrebt ist, die Inflation durch hohe Zinsen zu bekämpfen, betont sie auch, dass sie einen starken Arbeitsmarkt aufrechterhalten und die Arbeitslosigkeit niedrig halten möchte. Trotz einer insgesamt stabilen Arbeitsmarktlage wird jede plötzliche Schwäche genau beobachtet, um sicherzustellen, dass die Fed nicht zu spät mit der Zinssenkung reagiert. Erstaunlicherweise zeigen sich die jüngsten Stellenzuwächse vor allem im öffentlichen Sektor, Gesundheitswesen und der Sozialhilfe, was auf schwächere Einstellungen im privaten Sektor hinweisen könnte. Die Anzahl der offenen Stellen fiel im Juni auf das Verhältnis von 1,2 pro arbeitsloser Person. Zum Höhepunkt im März 2022 lag dieses Verhältnis bei zwei zu eins. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen – ein Indikator dafür, wie schwierig es ist, neue Stellen zu finden – steigt ebenfalls an. „Wir beobachten eine Moderation der Arbeitsnachfrage und Neueinstellungen, genau das Szenario, das die Fed anstrebt“, erklärte Kathy Bostjancic, Chefökonomin bei Nationwide. „Nun stehen wir an einem Scheideweg“, fügte sie hinzu.
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