Wechsel an der Spitze der ANZ: Nuno Matos übernimmt das Ruder

Nach neun Jahren an der Spitze der ANZ Group gibt Shayne Elliott den Staffelstab weiter: Ab dem 3. Juli 2025 wird Nuno Matos die Rolle des Chief Executive Officer übernehmen. Matos, ein erfahrener Banker mit internationaler Reputation, war zuletzt CEO für Vermögens- und Privatkundenbanking bei der HSBC. Schon jetzt steht fest, dass er auch dem Aufsichtsrat der ANZ als geschäftsführender Direktor angehören wird. In einer Erklärung lobte ANZ-Chairman Paul O’Sullivan Matos als Banker von außergewöhnlicher Qualität und Erfahrung. Die Ernennung sei das Resultat eines umfassenden Auswahlprozesses, bei dem sowohl interne als auch externe Kandidaten betrachtet wurden. Matos folgt auf Elliott, der sich während seiner Amtszeit mit Herausforderungen wie Skandalen im Handel und Vorwürfen der Manipulation des Anleihemarktes konfrontiert sah. Diese führten unter anderem zu Gehaltskürzungen für leitende Angestellte. Auch bei anderen großen australischen Banken steht ein Führungswechsel an. Andrew Irvine wird die Führung der National Australia Bank übernehmen, während Anthony Miller bei Westpac das Zepter in die Hand nimmt. Matos wird ein Gehalt von 2,5 Millionen australischen Dollar erhalten, ergänzt durch Bonuszahlungen, die sich sowohl kurz- als auch langfristig auf bis zu 135% des Basisgehalts belaufen können. Die australischen Banken haben sich in den vergangenen Jahren auf ihr Kerngeschäft besonnen, was für Matos eine Herausforderung darstellen könnte, da die Branche weniger differenzierte Produkte anbietet. "Sie sind hauptsächlich auf Unternehmenskredite und Hypotheken spezialisiert", kommentiert Hugh Dive, Chief Investment Officer bei Atlas Funds Management. Die ANZ-Aktien sind in diesem Jahr bislang um etwa 19% gestiegen und hinken damit dem S&P/ASX 200 Financials Sektor hinterher.