Warten auf Zinssignale: Asiens Märkte vor entscheidenden Notenbankentscheidungen

  • Asiatische Märkte sind vor wichtigen zentralbanklichen Zinsentscheidungen gedämpft.
  • US-Dollar zeigt Stärke, was Risiken für Schwellenländeranlagen birgt.

Eulerpool News·

Anleger in Asien stehen vor einem entscheidenden 24-Stunden-Zeitraum, in dem Vorsicht das gebotene Mantra ist. Die Aktien befinden sich im Minus und die Risikobereitschaft ist gedämpft, während die Investoren auf die Zinsentscheidung der Fed warten, die noch heute erfolgt, gefolgt von einem kritischen Urteil der Bank of Japan am nächsten Tag. Ehe jedoch diese beiden wichtigen Entscheidungen gefällt werden, stehen auch die Zentralbanken von Thailand und Indonesien an, um ihre jüngsten geldpolitischen Entscheidungen bekanntzugeben — mit der allgemeinen Erwartung, die Zinssätze bei 2,25 % bzw. 6,00 % zu belassen. Die „risk off“-Stimmung in Asien wurde bereits durch die Bewegungen an den globalen Märkten am Dienstag vorgegeben. Weltweit fielen die Aktienmärkte, die Wall Street verzeichnete deutliche Verluste, der Dollar hielt sich stabil und die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen erreichte mit 4,44 % ein einmonatiges Hoch, bevor sie wieder nachgab. Trotz überraschend starker Einzelhandelsumsätze in den USA bleiben die Erwartungen eines fast sicheren US-Zinssatzesenkungsschritts um 0,25 Prozentpunkte bestehen. Ein weiteres hochwertiges Wirtschaftsdaten gibt dem Eindruck der „US-Exzeptionalität“ und einer relativ straffen Geldpolitik der Fed Auftrieb, die ins nächste Jahr reicht. Sollte die Fed heute tatsächlich die Zinsen um 25 Basispunkte senken, wird ein weiterer ähnlicher Schritt in den Zins-Terminkontrakten erst für Juni vollständig eingepreist. Die Kurve für 2025 deutet kaum auf eine weitere Senkung von 50 Basispunkten im gesamten Jahr hin. Diese Faktoren stützen den US-Dollar und die Anleiherenditen, eine Kombination, die selbst in den besten Zeiten die Stimmung in den Schwellenländern trüben kann, ganz zu schweigen von den zahlreichen bevorstehenden Notenbankentscheidungen. Schwellenländer zeigen sich auch empfindlich gegenüber dem Anstieg der „Laufzeitzuschläge“ auf 10-jährige US-Staatsanleihen — im Wesentlichen das Risikoprämium, das Investoren verlangen, um langfristig an Uncle Sam zu verleihen, anstatt kurzfristige Kredite zu verlängern — die nahe einer neuen Jahreshochmarke sind. Der Dollar schlägt sich generell gut, zeigt aber wohl bessere Performance gegenüber asiatischen und Schwellenländerwährungen. Am Dienstag erreichte der brasilianische Real ein neues Tief, die indische Rupie verzeichnete ebenfalls einen Rekordtiefstand. Auch der thailändische Baht und die indonesische Rupiah zeigten Schwächen im Vorfeld ihrer jeweiligen Zentralbankentscheidungen. All dies deutet auf einen eher zurückhaltenden Tag für Risikoanlagen in Asien hin. Bei den Währungen kommt der Yen vor der BOJ-Entscheidung am Donnerstag auf breiter Front voran. Wird Gouverneur Kazuo Ueda mit seinen Kollegen die Zinsen um 10 Basispunkte erhöhen? Derzeit sind die Preise auf dem japanischen Swap-Markt fast gleichmäßig in dieser Frage gespalten. Japanische Aktien werden ebenfalls im Minus erwartet, aber eine mögliche Welle an M&A-Aktivitäten könnte die Stimmung heben, nachdem berichtet wurde, dass die Autoschwergewichte Nissan und Honda Fusionsgespräche aufnehmen wollen.
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