Stillstand bei Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie: IG Metall erhöht Druck

Die jüngsten Tarifverhandlungen in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie haben bislang zu keinem entscheidenden Ergebnis geführt. "Wir machen Fortschritte, wenn auch langsam", kommentierte IG Metall Küste-Verhandlungsführer Daniel Friedrich. Das vorgelegte Angebot der Arbeitgeberseite wird von ihm jedoch als verspätet und unzureichend in seiner Höhe kritisiert, zudem bemängelt er die lange Laufzeit. Das derzeitige Angebot der Arbeitgeber schlägt eine Erhöhung der Löhne um 1,7 Prozent ab Juli 2025 und eine weitere um 1,9 Prozent ab Juli 2026 vor, mit einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten. Die IG Metall hingegen fordert eine Lohnerhöhung von 7 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro, jeweils bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. In den kommenden Tagen soll erörtert werden, ob die Arbeitgeberseite bereit ist, in neue Verhandlungsrunden einzutreten. Daniel Friedrich betont die gemeinsame Verantwortung, zwischen Eskalation oder konstruktiven Lösungen zu wählen. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, plant die IG Metall Küste weitere Warnstreiks. Friedrich erklärt, dass die Menschen die Gelegenheit erhalten sollten, ihren Unmut über das Angebot kundzutun. Ein "Küstenaktionstag" ist ebenfalls für die kommende Woche geplant. Lena Ströbele vom Arbeitgeberverband Nordmetall besteht hingegen darauf, dass die Verhandlungen ausschließlich am Tisch geführt werden sollten, nicht durch öffentliche Demonstrationen. Sie hebt hervor, dass in der dritten Runde der gegenwärtige wirtschaftliche Kontext klargestellt wurde. Weiterhin bestehe Uneinigkeit darüber, was in der aktuellen Wirtschaftslage notwendig und für die Unternehmen machbar sei. Ströbele betont die Notwendigkeit, einen tragfähigen Kompromiss zu erarbeiten, der sowohl den Interessen der Beschäftigten als auch der Unternehmen gerecht werde.