Spannungen am Dividendenhimmel: Estée Lauder und Medical Properties Trust im Fokus

Dividendenwerte sind für langfristige Anleger oft eine verlockende Option, nicht zuletzt wegen der regelmäßigen Einkünfte, die sie generieren können. Doch garantierte Ausschüttungen sind sie deswegen noch lange nicht, und der Blick in die Zukunft einer Gesellschaft ist auch bei Dividendentiteln unerlässlich. Im Oktober zog der Kosmetikgigant Estée Lauder seine Jahresprognose aufgrund der schwierigen Marktbedingungen in China zurück und kürzte seine Dividende fast um die Hälfte. Dies geschieht in einer Phase, in der das angeschlagene Unternehmen unter Führung des neuen CEOs Stéphane de La Faverie einen Kurswechsel sucht. Eine eingehende Analyse der Ausschüttungsquote des Unternehmens zeigt, warum diese Maßnahme vielleicht nicht überraschend kam. Die wirtschaftlichen Herausforderungen, besonders in China, belasten die Geschäfte von Estée Lauder, was zu einem Nettoumsatzverlust in den vergangenen beiden Quartalen führte. Die Frage, ob das Unternehmen unter den gegenwärtigen Bedingungen in der Lage ist, überhaupt eine Dividende zu zahlen, bleibt offen. Unterdessen hat der Immobilien-Investmentfonds Medical Properties Trust innerhalb kurzer Zeit mehrfach seine Dividenden gekürzt. Der auf Immobilien im Gesundheitssektor spezialisierte REIT sieht sich mit Schwierigkeiten bei seinen Mietern konfrontiert, darunter Steward Health, das kürzlich Insolvenzschutz beantragt hat. Trotz des Verkaufs von Vermögenswerten steht der Trust vor der Herausforderung, seine Dividendenpolitik anzupassen. Die aktuelle vierteljährliche Ausschüttung von 0,08 USD beträgt weniger als ein Drittel der früher gezahlten 0,29 USD.