Spanische Banken unter Druck: Steuererhöhung trübt die Stimmung

Der europäische Bankensektor zeigt sich derzeit schwach, wobei spanische Finanzinstitute besonders stark betroffen sind. Ein doppelter Schock trifft die spanischen Banken: Einerseits wächst die Erwartung an Zinssenkungen im Euroraum, andererseits belastet die Erhöhung der Sondersteuer für Banken die Branche erheblich. Am Freitag erlitten die Aktien der Banco Santander und der CaixaBank einen Rückschlag von über 4 Prozent. Auch die Papiere von Bankinter verzeichneten einen deutlichen Rückgang um 2,5 Prozent. Die spanische Regierung unter Premierminister Pedro Sanchez sicherte sich im letzten Moment die Unterstützung einer kleinen linken Partei, um die bestehende Sondersteuer für Banken zu verlängern und den Steuersatz von 4,8 auf 7,0 Prozent für größere Banken zu erhöhen. Diese Verlängerung, ursprünglich als einmalig geplant, soll nun für weitere drei Jahre gültig sein. Analysten äußern sich kritisch über die Steuererhöhung. Alfredo Alonso von der Deutschen Bank betont, dass die Fortführung dieser Steuer die spanischen Banken unsicher mache und zu ihrer Stigmatisierung beitrage. Auch Fachleute von Alantra Equities warnen vor den Folgen einer Doppelbesteuerung, die das Jahresergebnis einiger Banken erheblich belasten könnte. Besondere Besorgnis gilt der Caixabank und Banco Santander. Erschwerend kommt die Sorge hinzu, dass die Europäische Zentralbank in ihrer nächsten Sitzung den Leitzins stärker als erwartet senken könnte. Diese Überlegungen werden durch verhaltene Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone genährt, die hinter den Prognosen zurückblieben. Die anhaltend hohe Sparquote verstärkt das Bild einer zögerlichen Konjunktur. Thomas Gitzel von der VP Bank veranschaulichte den Ernst der Lage: "Der Blick auf die Sparquote zeigt die vorsichtige Haltung der Verbraucher."