Russisches Öl unter Druck: US-Sanktionen bedrohen Tankerverkehr

  • US-Sanktionen gegen russische Öltanker könnten den Exportfluss stark beeinträchtigen.
  • Ölmärkte reagieren mit Preissteigerungen, während die Substitution spezialisierter Tanker problematisch bleibt.

Eulerpool News·

Die jüngsten US-Sanktionen gegen Öltanker, die russisches Erdöl transportieren, könnten grundlegend den Exportfluss aus Russland beeinträchtigen. So zeigt eine Analyse der betroffenen Schiffe, dass fast 1,5 Millionen Barrel Rohöl pro Tag, die von pazifischen und arktischen Häfen verschifft werden, erheblich reduziert werden könnten. Besonders kritisch sind dabei Transportwege, die spezialisierte Tanker benötigen — diese zu ersetzen gestaltet sich schwierig. Das US-Finanzministerium hat Sanktionen gegen 158 Tanker verhängt, die im russischen Ölhandel aktiv waren, und das Außenministerium nahm drei weitere Schiffe ins Visier. Diese Maßnahmen markieren die aggressivste Sanktionsrunde einer westlichen Macht gegen Russlands Ölindustrie seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor fast drei Jahren. Die Reaktionen auf den Ölmärkten sind spürbar: Brent-Öl ist seit Einführung der Sanktionen um fünf Dollar pro Barrel gestiegen, und es gibt Spekulationen über weitere Preissteigerungen. Frühere Sanktionsrunden haben gezeigt, dass chinesische und indische Käufer offenbar vorsichtig sind, um nicht gegen US-Regularien zu verstoßen. Von den 39 schon seit Oktober 2023 sanktionierten Tankern haben die meisten kaum noch Bewegung gezeigt. Doch selbst wenn nur wenige internationale Tanker nicht sanktioniert sind, besteht Hoffnung für Russland, dass diese weiter Rohöl transportieren könnten, sofern Käufer bereit sind, das Risiko einzugehen. Besondere Herausforderungen entstehen für Tankerflotten, die ausschließlich russische Rohölströme bedienen, beispielsweise die Projekte auf der Insel Sachalin oder im arktischen Raum. Die speziellen Anforderungen der Arktis, wie Eisklassen und spezifische Ladeeinrichtungen, machen die Substitution der Tanker praktisch unmöglich. In der Ost-Sibirischen Region hingegen stellt sich die Frage, ob der ESPO-Pipelinefluss von Sanktionen behindert wird, da hauptsächlich unsanktionierte Tanker die Fracht übernehmen. Der russische Urals-Rohölstrom, der aus drei westlichen Häfen verschifft wird, ist weniger stark betroffen, obwohl ein Viertel der Transporte nun auf schwarze Listen geraten ist. Mit Indien und der Türkei als Hauptabnehmern bleibt die Hoffnung bestehen, dass die Lieferkette nicht vollständig abreißt, obwohl auch hier die Sanktionen der Europäischen Union und Großbritanniens gegen einige Schiffe wirken. In einem zunehmend komplexen Umfeld bleibt unklar, wie sich diese Sanktionen langfristig auf den globalen Energiemarkt auswirken werden. Doch eines scheint klar: Die Routen russischen Öls stehen unter immensem Druck, und die Auswirkungen könnten weitreichend sein.
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