Politische Erschütterungen: Reaktionen auf Rachel Reeves' Steuererhöhung
- Rachel Reeves kündigt Steuererhöhungen von 40 Milliarden Pfund an.
- Unternehmen und wohlhabende Bürger betroffen, Investitionsfreudigkeit könnte sinken.
Eulerpool News·
Das politische Parkett Großbritanniens bebte in dieser Woche noch von den Nachwirkungen des ehrgeizigen Steuerbudgets, das die Kassen des Landes stärken soll. Die neue Schatzkanzlerin Rachel Reeves hat in ihrem ersten Haushaltsentwurf einen fiskalischen Kurswechsel angekündigt: Mit Steuererhöhungen in Höhe von 40 Milliarden Pfund sollen die Finanzen des Landes saniert werden.
Im Fokus der Maßnahmen stehen Unternehmen und wohlhabende Bürger, die künftig höhere Steuern auf Einkommen, Aktien und Renten zahlen müssen. Auch Anleger wurden nicht verschont: Die Kapitalertragsteuer wurde sowohl im unteren als auch im höheren Satz angehoben. Dies betrifft insbesondere Unternehmer, die mit einer Verschlechterung der Unternehmenswertabschreibung konfrontiert sind. Simon Gleeson von Blick Rothenberg warnt vor negativen Folgen für Kleinunternehmer und die Wettbewerbsfähigkeit Großbritanniens.
Unternehmensvertreter wie Gareth Morgan von Balance äußerten Bedenken, dass diese Steuererhöhungen negativen Einfluss auf die Investitionsfreudigkeit haben könnten. Auch nicht zu vernachlässigen: Die freie Berufe betreffen vor allem Freiberufler, die als Dienstleister über sogenannte „Umbrella Companies“ arbeiten und deren Einnahmen durch die steuerlichen Änderungen geschmälert werden könnten.
Doch auch im Steuersystem verankerte Entlastungen werden angepasst: Ab 2026 werden Steuervergünstigungen auf Aktien, die an der Alternative Investment Market (AIM) gelistet sind, sowie auf landwirtschaftliche und geschäftliche Immobilienbesitze gedeckelt. Die noch bestehende Steuerbefreiung auf vererbte Renten wird ab 2027 aufgehoben, was signifikante Auswirkungen auf die Vermögensplanung haben könnte, wie Tom McPhail von The Lang Cat erläutert.
Anleger im Immobilienmarkt müssen sich zudem auf eine Erhöhung der Stempelkosten für Zweitwohnungen einstellen. Die zusätzlichen Abgaben sollen jedoch auch Anreize für Erstkäufer schaffen, was von Gruppen wie Generation Rent begrüßt wurde. Chris Norris von der National Residential Landlords' Association kritisiert die Maßnahmen jedoch als Hemmnis für die Bereitschaft von Anlegern, in den Mietwohnungsbau zu investieren.
Schließlich sorgt der Abschaffung des Non-Dom-Status für Unruhe unter wohlhabenden Ausländern in Großbritannien. Dieser soll durch ein auf Wohnsitz basiertes Steuersystem ersetzt werden. Gravierende Veränderungen im Haushaltsrecht werden von verschiedenen Interessensgruppen und Beratern diskutiert, wobei sich der Konsens abzeichnet, dass wohlhabende Individuen mehr denn je auf fundierten steuerlichen Rat angewiesen sein werden.
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2. Nov. 2024