Nordsee im Wandel: Zwischen Öl-Nostalgie und grünem Aufbruch
- Die Nordsee wandelt sich von einem Öl- und Gasvorkommen zu einem Offshore-Windzentrum.
- Großbritannien plant, die Offshore-Windkapazität bis 2030 erheblich auszubauen.
Eulerpool News·
Die britische Nordsee, einst einer der bedeutendsten Offshore-Öl- und Gasvorkommen weltweit, erlebt seit den frühen 2000er Jahren einen kontinuierlichen Rückgang der Fördermengen. Gleichzeitig wandelt sich die Region mit rasanter Geschwindigkeit zu einem der größten und am schnellsten wachsenden Offshore-Windzentren der Welt. Diese doppelte Transformation hat sowohl politische als auch wirtschaftliche Implikationen, die weit über die britischen Gewässer hinausreichen.
Der designierte US-Präsident Donald Trump forderte jüngst auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social eine Wiederbelebung der Öl- und Gasproduktion in der Nordsee, indem die als „Windmühlen“ bezeichneten Offshore-Windkraftanlagen beseitigt werden sollten.
Bereits in den 1960er Jahren begann die Öl- und Gasexploration in der Nordsee, und die kommerzielle Förderung setzte 1975 ein. Zum Millennium erreichte der Höhepunkt der Förderung 4,4 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag. Laut der North Sea Transition Authority (NSTA) befinden sich die Fördermengen jedoch seitdem im Sinkflug und werden bis 2029 auf etwa 660.000 boed abfallen.
Im vergangenen Oktober erhöhte die britische Regierung die Sondersteuer auf Öl- und Gasproduzenten von 35 % auf 38 %, wodurch die Gesamtsteuerbelastung in diesem Sektor auf weltweit beachtliche 78 % stieg. Diese Einnahmen dienen unter anderem der Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. Die konservative Regierung führte im Mai 2022 angesichts steigender Energiepreise eine 25%ige Sondersteuer ein, welche im November desselben Jahres auf 35% erhöht wurde und jüngst bis 2030 verlängert wurde.
Namhaften Öl- und Gaskonzernen wie Shell, Exxon Mobil und Chevron haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend aus der Nordsee zurückgezogen, um in neueren Fördergebieten aktiv zu werden. Der geplante Rückgang der Investitionen in der Region wird von der NSTA auf 8,5 Milliarden Pfund im Jahr 2029 geschätzt, verglichen mit 11,7 Milliarden Pfund im Jahr 2020.
Unterdessen verfolgt Großbritannien einen ambitionierten Plan zur Erweiterung seiner Offshore-Windkapazitäten, die aktuell bei fast 15 Gigawatt liegen, auf stattliche 60 Gigawatt bis 2030. Die Nordsee ist dabei Schauplatz des weltgrößten Offshore-Windprojekts Dogger Bank, das von SSE, Equinor und Vargronn entwickelt wird und in Zukunft ausreichend Strom für sechs Millionen Haushalte liefern könnte. Modern Financial Markets Data
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5. Jan. 2025