Microsofts Quartalszahlen: Ein Segen für Nvidia?

  • Microsoft hat gesteigerte Investitionen in KI und Rechenzentren angekündigt.
  • Nvidia könnte von diesen Investitionen stark profitieren.

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Im Zuge der jüngsten Quartalszahlen von Microsoft mussten einige Anleger enttäuscht feststellen, dass die Erwartungen hinsichtlich des Cloud-Umsatzes nicht erfüllt wurden. Dies führte dazu, dass die Aktien des Technologiegiganten am Mittwoch schwächer eröffneten. Einige Investoren hingegen dürften erfreut gewesen sein – insbesondere die Aktionäre von Nvidia. Der Grund hierfür liegt in den Investitionen, die Microsoft plant. Während der Konferenzschaltung zur Bekanntgabe der Zahlen des vierten Geschäftsquartals betonten Microsofts Führungskräfte das beeindruckende Wachstum in verschiedenen Bereichen. So stieg der Umsatz mit Azure und anderen Cloud-Diensten um 29 % im Vergleich zum Vorjahr. Kunden von Azure Arc legten um 90 % zu, während die Abnehmer von Azure AI um fast 60 % wuchsen. Auch bei Copilot-Kunden war ein Anstieg von über 60 % zu verzeichnen. Der gemeinsame Nenner hinter diesem massiven Wachstum ist die ungebrochene Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). CEO Satya Nadella unterstrich, dass das Unternehmen neue Rechenzentren aufgebaut habe, die als langfristige Vermögenswerte weltweit das Wachstum der nächsten Dekade vorantreiben sollen. Besonders bemerkenswert waren jedoch die Aussagen von CFO Amy Hood über die finanziellen Auswirkungen dieser KI-getriebenen Nachfrage. Sie erklärte, dass die Kapitalausgaben des Unternehmens im vierten Geschäftsquartal bei 19 Milliarden US-Dollar lagen und für das gesamte Jahr erheblich angestiegen seien. Für das Geschäftsjahr 2025 plant Microsoft noch höhere Investitionen in seine Infrastruktur. Eine interessante Wendung hierbei: Etwa die Hälfte der jüngsten Investitionsausgaben war für die Infrastruktur vorgesehen, speziell für den Bau und das Leasing von Rechenzentren. Die andere Hälfte war primär für Server, sowohl CPUs als auch GPUs, bestimmt. Zwar wurde Nvidia namentlich nicht erwähnt, doch es ist wahrscheinlich, dass ein erheblicher Teil der künftigen Investitionen in GPUs fließen wird, da die Ausgaben für CPUs "gedrosselt" werden können. Nvidia, ein dominanter Akteur im GPU-Markt, könnte demnach stark von Microsofts gestiegenen Investitionen profitieren. Obwohl Microsoft auch AI-Beschleuniger von AMD erworben und seine eigene Azure Maia Technologie eingesetzt hat, bleibt Nvidia einer der größten Kunden des Unternehmens. Auffällig ist, dass von Microsofts Seite keiner auf die bevorstehende Blackwell GPU-Architektur von Nvidia einging. Diese wird jedoch aller Voraussicht nach eine zentrale Rolle spielen. Die neue Architektur verspricht, große Sprachmodelle bei viel geringeren Kosten und Energieverbrauch zu unterstützen. Nvidia-CEO Jensen Huang prognostizierte, dass Blackwell möglicherweise das erfolgreichste Produkt in der Firmengeschichte werden könnte. Microsoft hat sich bereits verpflichtet, Blackwell zu nutzen. Satya Nadella bekräftigte in Nvidias Pressemitteilung zur Bekanntgabe von Blackwell, dass Microsoft seinen Kunden die fortschrittlichste Infrastruktur für ihre KI-Anwendungen bereitstellen werde. Für die nähere Zukunft bedeutet das, dass Microsoft weiterhin auf GPUs von Nvidia setzen wird.
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