Metall- und Elektroindustrie: Zähe Tarifverhandlungen und hohes Streikpotenzial

  • Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie konzentrieren sich stark auf Gehaltsfragen und könnten zu Streiks führen.
  • Flexible Lösungen für wirtschaftlich angeschlagene Betriebe stehen im Fokus, mit geplanten Protestaktionen der IG Metall.

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In den laufenden Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie zwischen IG Metall und den Arbeitgeberverbänden zeichnen sich trotz einer konstruktiven Grundstimmung harte Auseinandersetzungen ab. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Gehaltsfrage, bei der die Parteien noch weit auseinanderliegen. Bayerns IG-Metall-Chef Horst Ott und Arbeitgebervertreterin Angelique Renkhoff-Mücke betonen gleichermaßen den Willen zur Einigung, wenngleich die Arbeitgeberseite auf einen verantwortungsvollen Abschluss drängt, der Stabilität für den Wirtschaftsstandort Deutschland garantiert. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten, während die Arbeitgeber ein Angebot von 3,6 Prozent über 27 Monate vorgelegt haben. Die Verhandlungen betreffen rund 3,9 Millionen Beschäftigte bundesweit, wobei die Gefahr von 24-Stunden-Streiks besteht, sollten die Gespräche ohne Ergebnis bleiben. Ein hohes Maß an Beteiligung bei Warnstreiks in den vergangenen Wochen unterstreicht den Druck, der auf den Verhandlungspartnern lastet. Besonders im Fokus der Gespräche stehen flexible Lösungen für wirtschaftlich angeschlagene Betriebe. In diesem Zusammenhang zielt die Arbeitgeberseite darauf ab, Ausnahmeregelungen für Unternehmen mit niedriger Umsatzrendite zu stärken. Die Verhandlungen verlaufen in neuem Format, indem die Tarifbezirke Bayern und Küste gemeinsame Schritte zu einem erfolgreichen Pilotabschluss unternehmen. Unterdessen setzt die IG Metall ihre Bemühungen auch mit verschiedenen Protestaktionen fort, inklusive einer geplanten Großkundgebung in Hamburg. Horst Ott kündigte an, dass die Warnstreiks fortgeführt werden, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Beispielsweise sollen im BMW-Werk Dingolfing und bei AGCO Fendt die Schichten vorzeitig enden, um das Engagement der Beschäftigten zu demonstrieren. Sollten diese Anstrengungen Früchte tragen, könnten die Verhandlungsführer in einer Pressekonferenz eine Einigung präsentieren.
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