Kiew und Berlin: Zwischen Dialog und Dissonanz

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht sich erneut mit Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj konfrontiert, nachdem ein weiteres Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stattgefunden hat. Selenskyj äußerte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Kiew seine Bedenken, dass fortlaufende Dialoge als Zeichen einer Akzeptanz gegenüber Putin interpretiert werden könnten. Damit einher gehe die Sorge, dass solche Gespräche nicht zur Stärkung der Ukraine beitragen. Gleichwohl hob Selenskyj hervor, dass die Beziehungen zwischen Kiew und Berlin mehr Verbindendes als Trennendes aufweisen. Die jüngste Reise von Scholz in die Ukraine, seine zweite seit Beginn des Krieges, liefert ein anschauliches Beispiel für diplomatische Bemühungen um eine Annäherung. Bereits Mitte November war Scholz erstmals seit rund zwei Jahren ins Gespräch mit Putin getreten, ein Schritt, der auch weitere Kritik hervorrief. Die Ukraine kämpft seit über zweieinhalb Jahren mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion an.