Jeff Bezos und die Abhängigkeit der Medienlandschaft: Rückschlag für die „Washington Post“
- Jeff Bezos' Entscheidung, auf Wahlempfehlungen zu verzichten, führt zu einem signifikanten Abonnentenrückgang bei der Washington Post.
- Kritik, dass Bezos' Schritt als Schutz seiner geschäftlichen Interessen vor Trump gewertet wird.
Eulerpool News·
Die „Washington Post“ sieht sich mit einem signifikanten Rückgang ihrer Abonnentenzahlen konfrontiert, nachdem deren Eigentümer, Jeff Bezos, entschied, auf Wahlempfehlungen im Präsidentschaftsrennen zu verzichten. Beinahe 10 Prozent der Leserschaft haben ihr Abonnement innerhalb von nur drei Tagen gekündigt, was gut 250.000 Abonnenten ausmacht, so berichtet der Sender NPR.
Der Schritt, der rund zehn Tage vor den Präsidentschaftswahlen für Unmut sorgte, wurde von den Kritikern als ein Zurückweichen des Amazon-Gründers vor Donald Trump angesehen, um seine geschäftlichen Interessen zu schützen. Bezos wiederum bekräftigte, dass seine Entscheidung nicht auf persönlichen Interessen basiere, sondern auf der Wahrnehmung vieler Menschen, Medien seien parteiisch. Daher solle die „Washington Post“ in Zukunft von Wahlempfehlungen absehen.
Interessanterweise war eine Empfehlung für die heutige Vizepräsidentin Kamala Harris bereits verfasst, aber nicht mehr veröffentlicht worden. Dies verdeutlicht den Einfluss von Bezos auf redaktionelle Entscheidungen, trotz seiner Abwesenheit im operativen Geschäft von Amazon. Sein Reichtum ist stark mit Aktien des Unternehmens verbunden, zudem ist Bezos durch seine Weltraumfirma Blue Origin von Regierungsaufträgen abhängig. Eine Regierung unter Trump könnte potenzielle Risiken für seine Geschäfte bergen.
Bezos erwarb die „Washington Post“ im Jahr 2013, eine Zeitung, die durch ihre Berichterstattung im „Watergate“-Skandal Berühmtheit erlangte. In der Vergangenheit hatte die Zeitung für die Präsidentschaftswahlen 2016 und 2020 die demokratischen Kandidaten Hillary Clinton und Joe Biden unterstützt.
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