Herber Rückschlag für Micron: Aktie stürzt nach schwacher Prognose ab

  • Micron-Aktie fällt um über 17% nach schwacher Umsatzprognose.
  • Hohes Wachstumspotential im KI-Markt trotz kurzfristiger Schwächen.

Eulerpool News·

Der Aktienkurs von Micron hat am Donnerstag zu Handelsbeginn einen empfindlichen Rückschlag erlitten und fiel um über 17%. Das Unternehmen hatte für das laufende Quartal eine Umsatzprognose abgegeben, die unter den Erwartungen lag – trotz einer aufkeimenden Nachfrage nach Chips für Künstliche Intelligenz (KI). Micron, ein wichtiger Zulieferer für Nvidia, prognostizierte am Mittwoch einen Umsatz zwischen 7,7 Milliarden und 8,1 Milliarden Dollar. Dies liegt unter der von Bloomberg ermittelten Erwartung der Wall Street-Analysten von 9 Milliarden Dollar. Die Situation unterstreicht einen allgemeinen Trend in der Halbleiterindustrie: Während die Verkäufe von Chips für KI stark zulegen, schwächelt der Absatz traditioneller Chips. Microns Hochleistungs-Speicherchips, die in Nvidias neuesten Grafikprozessoren verwendet werden, sind in Rechenzentren gefragt, um KI-Arbeitslasten effizient zu bewältigen. Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach diesen Produkten im kommenden Jahr stark ansteigen wird. Micron-CEO Sanjay Mehrotra äußerte, dass der Umsatz mit Speicherchips für Rechenzentren erstmals mehr als die Hälfte der Gesamteinnahmen des Unternehmens im ersten Quartal 2023 ausmachte. Gleichzeitig würden jedoch konsumorientierte Märkte kurzfristig schwächer ausfallen. Ein Beispiel dafür ist die Umsatzsteigerung der HBM-Chips im Novemberquartal um mehr als 50%, während der Umsatz mit Chips für Mobiltelefone um 19% sank. Mehrotra sieht in diesem Umfeld großes Potenzial, KI-unterstütztes Wachstum zu nutzen, um für alle Stakeholder Wert zu schaffen. Trotz des positiven Ausblicks auf dem KI-Markt stufte Vivek Arya von der Bank of America die Aktien von "Kaufen" auf "Neutral" herab. Der Anstieg der Einnahmen aus KI-Chipverkäufen kompensiere laut Arya nicht ausreichend den Druck durch die schwache Nachfrage bei PCs und Smartphones. Weitere Analysten, darunter JP Morgan, Raymond James, und TD Cowen, senkten die Kursziele für die Aktie, behielten jedoch ihre Kaufempfehlungen bei. Micron betonte das Wachstumspotenzial im KI-Markt und erhöhte seine Prognose für den HBM-Markt im Jahr 2025 auf 30 Milliarden Dollar. Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht TD Cowen-Analyst Krish Sankar in Micron weiterhin großes Potenzial und bekräftigte seine Kaufempfehlung, senkte jedoch das Kursziel von 135 auf 125 Dollar.
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