Finanzkrise bei Northvolt: Staatliche Bürgschaften auf dem Prüfstand

  • Northvolt befindet sich in einem Sanierungsverfahren, um finanzielle Engpässe zu überwinden.
  • Die vom Bund und Land abgesicherten Kredite sind vorerst eingefroren, eine Rückzahlung bleibt ungewiss.

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Der schwedische Batteriehersteller Northvolt sorgt derzeit für finanzielle Turbulenzen, die der deutschen öffentlichen Hand teuer zu stehen kommen könnten. Das Unternehmen, das in Heide eine bedeutende Batteriefabrik errichten will, hat ein Sanierungsverfahren nach US-amerikanischem Recht beantragt, wobei rund 600 Millionen Euro auf dem Spiel stehen könnten. Diese Summe wurde von der Förderbank KfW bereitgestellt und ist durch Bund und Land Schleswig-Holstein jeweils zu 50 Prozent abgesichert. Trotz der drohenden Einbußen betont das Bundeswirtschaftsministerium, dass derzeit nicht festgestellt werden könne, ob dem Staat tatsächlich ein finanzieller Schaden entstand. Durch das beantragte Verfahren unter Chapter 11 strebt Northvolt an, das Unternehmen zu restrukturieren und weiterzuführen. Interessanterweise bleibt die deutsche Tochtergesellschaft, die den Fabrikbau in Heide verantwortet, von diesem Verfahren unberührt. Inmitten dieser Situation sieht sich Northvolt unter der Aufsicht eines Konkursrichters, wobei die derzeitigen Forderungen der Geldgeber, einschließlich der Millionensummen von Bund und Land, vorerst auf Eis gelegt sind. Die KfW hatte eine Wandelanleihe von 600 Millionen Euro gezeichnet, die strikt an den Bau der Fabrik in Heide gebunden ist. Während das Chapter 11-Verfahren läuft, kann Northvolt keine Wandelschuldscheine bedienen, was bedeutet, dass die KfW vorerst keinen Rückfluss von den Schweden erwarten kann. Obwohl der Bund im Dezember der KfW den Wert der Anleihe plus Nebenkosten erstatten muss, könnte es doch Hoffnung auf eine Rückzahlung geben. Ein erfolgreicher Abschluss des Chapter-11-Verfahrens wäre dafür entscheidend. Im Verlauf könnten Rückflüsse möglicherweise an den Bund weitergeleitet werden, allerdings bleibt die Zukunft dieser finanziellen Ansprüche ungewiss. Northvolt stand lange im Rampenlicht der Batterieproduktion für E-Autos und wurde von der europäischen Automobilindustrie als zukunftsweisend betrachtet. Zu den prominenten Anteilseignern des Unternehmens zählen Volkswagen, BMW sowie die US-Investmentbank Goldman Sachs, die nun gespannt auf den Ausgang der Sanierungsbemühungen blicken.
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