Schwache Euro-Tendenzen: Politische Unsicherheiten und US-Konjunkturdaten im Fokus

Der Euro hat einen Teil seiner während des europäischen Handels erlittenen Verluste am Montag im US-Handel wieder wettgemacht. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,0490 US-Dollar bewertet, während sie noch am Vortag knapp unter 1,06 Dollar gehandelt worden war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs mit 1,0507 Dollar angesetzt, nachdem dieser am Freitag bei 1,0562 Dollar lag. Damit kostet der Dollar nun 0,9517 Euro, gegenüber 0,9467 Euro zuvor. Politische Turbulenzen in Frankreich belasten den Euro erheblich. Die französische Regierung steht unter Druck, nachdem sie ein umstrittenes Gesetz zu sozialen Ausgaben ohne umfassende parlamentarische Abstimmung vorangetrieben hat. Infolgedessen droht der Regierung ein Sturz durch ein mögliches Misstrauensvotum, das sowohl von linksgerichteten Parteien als auch von der rechtsnationalen Führung um Marine Le Pen gefordert wird. Le Pen hat bereits angekündigt, die Regierung durch die Entscheidung von Barnier zum Scheitern zu bringen. Das hohe Haushaltsdefizit Frankreichs sorgt für Unruhe an den Finanzmärkten. Der Commerzbank-Experte Ralph Solveen betonte die Schwierigkeiten bei der Bildung einer neuen Regierung mit ausreichendem parlamentarischem Rückhalt. Die Aussichten auf eine rasche Konsolidierung der französischen Staatsfinanzen sind damit eher düster, zumal auch wirtschaftliche Anreize fehlen. Unterdessen profitiert der Dollar von stärkeren US-Konjunkturdaten. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie zeigte im November eine unerwartete Verbesserung, obwohl der Indikator weiterhin auf eine Abschwächung im Sektor hindeutet. Dies verleiht dem Dollar zusätzliche Unterstützung.