Europas Autohersteller setzen auf Preiserhöhung bei Verbrennern zur Förderung von Elektrofahrzeugen

  • Europäische Autohersteller erhöhen die Preise für Benzinfahrzeuge, um den Verkauf von Elektroautos zu fördern.
  • Strengere EU-Vorgaben verlangen ab 2024, dass 20% der Verkäufe Elektrofahrzeuge sind, was zu finanziellen Herausforderungen führt.

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Europäische Autohersteller erhöhen die Preise für Benzinfahrzeuge, um den Umstieg auf teurere Elektrofahrzeuge zu fördern. Dabei haben Marken wie Stellantis, Volkswagen und Renault in den vergangenen zwei Monaten die Preise für ihre Benzinmodelle um mehrere hundert Euro angehoben, während sie sich auf strengere EU-Emissionsvorgaben vorbereiten, die im neuen Jahr in Kraft treten. Im November erhöhte Stellantis in Frankreich die Preise für alle Peugeot-Modelle um bis zu 500 Euro, außer bei vollelektrischen Fahrzeugen. Renault folgte diesem Beispiel und hob die Preise für reine Benzinmodelle wie den Clio SCE 65 um 300 Euro an, behielt jedoch die Preise für Hybridvarianten unverändert bei. Laut Analysten versuchen die Autohersteller damit, die Nachfrage nach Benzinautos zu senken und Elektrofahrzeuge im Vergleich attraktiver zu machen. Beatrix Keim vom Center for Automotive Research kommentierte, dass die Preisanpassungen darauf abzielen, die Nachfrage Richtung batteriegetriebener Fahrzeuge zu lenken, um die CO2-Ziele zu erreichen und potenzielle Geldbußen zu vermeiden. Ab dem 1. Januar wird die EU von den Automobilunternehmen verlangen, dass mindestens 20 Prozent ihrer Verkäufe auf Elektrofahrzeuge entfallen. Derzeit beträgt der Anteil jedoch nur 13 Prozent, was das Risiko von Strafen von bis zu 15 Milliarden Euro erhöht. Diese verschärften Vorschriften kommen zu einer Zeit, in der sich die europäische Autoindustrie mit den enormen Kosten des Umstiegs auf Elektroantriebe auseinandersetzt und gleichzeitig einer starken Konkurrenz durch preisgünstigere chinesische Marken gegenübersteht. Hinzu kommt, dass die Verbraucher durch die Inflation unter Druck stehen und viele Länder die Subventionen für den Kauf von Elektrofahrzeugen zurückgezogen haben. Erst kürzlich trat Carlos Tavares, der Chef von Stellantis, aufgrund von Differenzen mit dem Vorstand abrupt zurück, was auf die steigenden Spannungen hinweist. Auch europäische Politiker stehen unter Druck, die Zielvorgaben zu überdenken. Denis Schemoul, Autoanalyst bei S&P Global, sieht in den Preiserhöhungen für Benziner eine Möglichkeit, zukünftige Rabatte auf Elektrofahrzeuge zu finanzieren, was als "indirekte Subvention" für Käufer von Elektroautos wirken könnte, jedoch wahrscheinlich die Margen belasten wird. Ein Insider warnte zudem, dass höhere Preise für Benzinautos bei schwachem Wachstum im EV-Markt zu schlechten Verkaufszahlen in beiden Kategorien führen könnten.
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