Deutschland: Klimabemühungen im internationalen Vergleich nur mittelmäßig

Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung weist darauf hin, dass Deutschland seine Anstrengungen erhöhen müsste, um die im Pariser Klimaabkommen gesetzten Ziele zu erreichen. Im Vergleich zu 30 ausgewählten OECD- und EU-Ländern schneiden die nordischen Staaten und Spanien am besten ab. Diese Länder haben nicht nur präzise Zielvorgaben zur Klimaneutralität und Ressourceneffizienz formuliert, sondern nutzen auch umfassende Kennzahlen zur Überprüfung ihrer Fortschritte. Deutschland nimmt bei den klimapolitischen Rahmenvorgaben immerhin den siebten Platz ein. Positiv hervorgehoben werden das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 und die rechtlich verbindlichen Emissionsgrenzwerte für einzelne Sektoren. Doch bei der Dekarbonisierung des Energiesystems landet die Bundesrepublik nur auf dem 15. Platz. Kritisiert wird hier vor allem die langsame Modernisierung des Stromnetzes, was eine zügige Abkehr von Kohle, Öl und Gas erschwert. Bei der Ressourcennutzung positioniert sich Deutschland auf Rang acht im Ländervergleich. Zwar ist kürzlich eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie verabschiedet worden, es mangelt jedoch an klaren Aktions- und Zwischenzielen sowie einem effektiven Überwachungssystem. Hervorgehoben werden in der Studie vor allem Finnland und Schweden, die in Bezug auf Kreislaufwirtschaft besser gerüstet sind.