Deutscher Aktienmarkt zeigt Zuversicht vor Quartalszahlen von Nvidia

Eulerpool News
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Anleger am deutschen Aktienmarkt haben vor der Veröffentlichung der Quartalsbilanz des amerikanischen Halbleitergiganten Nvidia neue Hoffnung geschöpft. Der deutsche Leitindex Dax konnte am Mittwoch einen leichten Gewinn von 0,29 Prozent verbuchen und schloss mit 17.118,12 Punkten. Dieses Ergebnis platziert den Index nur ein kleines Stück entfernt von seinem Allzeithoch nahe der 17.200-Punkte-Marke. Im Gegensatz dazu musste der MDax, der die mittelgroßen Unternehmen umfasst, einen kleinen Rückgang von 0,17 Prozent auf 25.714,20 Zähler hinnehmen. Mit hohen Erwartungen richten sich die Blicke auf Nvidia, das nach Börsenschluss in den USA seine Geschäftszahlen präsentiert. Fachleute sehen in den Resultaten des Unternehmens ein Barometer für den Enthusiasmus, der aktuell im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und damit verbundenen Technologiewerten herrscht. Analysten von Index Radar betonen, dass es mehr als nur um Zahlen geht – die Prognose von Nvidia wird als Indiz für die Aufrechterhaltung des momentan starken Momentums im Technologiesektor gesehen. Die Geldpolitik wird ebenfalls im Fokus stehen, denn am Abend wird das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank veröffentlicht, das womöglich Aufschluss über Richtung und Timing kommender Zinssenkungen geben kann. Investoren griffen am deutschen Markt insbesondere nach zyklischen Werten – also Aktien, die stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängen. Automobilaktien wie Mercedes-Benz, BMW, Porsche und Volkswagen verbuchten mit bis zu 2,4 Prozent bemerkenswerte Kursgewinne im Dax. Auch die Jahreszahlen von Fresenius zogen das Interesse auf sich, obwohl die Aktien nach anfänglichen Kurssteigerungen einen Großteil der Gewinne wieder abgaben und nur mit einem leichten Plus von 0,6 Prozent endeten. Analysten äußerten Bedenken hinsichtlich der eher vorsichtigen Prognosen des Gesundheitskonzerns für das Jahr 2024. Im Bereich der Biotechnologie sorgte ein gedämpfter Geschäftsausblick von Repligen für Verluste bei den Vorzugsaktien von Sartorius, die um 0,9 Prozent nachgaben. Die Anteile von SMA Solar verzeichneten mit einem Minus von 6,9 Prozent eine deutliche Reaktion auf ungünstige Signale aus den USA, nachdem der Wettbewerber Solaredge mit einem enttäuschenden Ausblick die Erwartungen dämpfte. Positive Nachrichten gab es jedoch für Bilfinger, deren Aktien durch eine Kaufempfehlung der Investmentbank Kepler Cheuvreux um 4,2 Prozent stiegen und damit die Gewinnerliste des SDax anführten. In der europäischen Börsenlandschaft verzeichneten die meisten Märkte Zuwächse. Der EuroStoxx 50 legte um 0,32 Prozent zu, während der Pariser Cac 40 sogar ein neues Rekordhoch erreichte. Demgegenüber schloss der FTSE 100 in London im Minus. In den USA tendierte der Dow Jones Industrial zuletzt leicht schwächer, während der technologielastige Nasdaq 100 deutlichere Verluste hinnehmen musste. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte im Devisenhandel bei 1,0815 US-Dollar, nachdem die Europäische Zentralbank den Referenzkurs zuvor auf 1,0809 Dollar festgelegt hatte. Am Rentenmarkt blieb die Umlaufrendite konstant bei 2,42 Prozent. Der Rentenindex Rex verzeichnete ein kleines Plus von 0,03 Prozent und schloss bei 125,37 Zählern, während der Bund-Future 0,47 Prozent auf 132,48 Punkte verlor.