Chinas Automobilindustrie auf Investitionsbremse: EU-Zölle sorgen für Spannungen
- Chinas Autohersteller stoppen Investitionen in die EU aufgrund geplanter Zölle.
- Verhandlungen zwischen EU und China über Alternativen laufen weiter, aber es bestehen noch Lücken.
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Chinas Regierung hat ihre Automobilhersteller angewiesen, bedeutende Investitionen in EU-Ländern, die neue Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge unterstützen, einzustellen. Diese Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die Einführung neuer EU-Zölle von bis zu 45,3 Prozent. Diese Maßnahmen folgten nach einer einjährigen Untersuchung und haben das Potenzial, den Markt erheblich zu beeinflussen. Bei einem Treffen des chinesischen Handelsministeriums am 10. Oktober wurden führende Automobilhersteller des Landes, darunter BYD, SAIC und Geely, darüber informiert, dass sie ihre Pläne für umfassende Investitionen, einschließlich des Baus von Fabriken, in Ländern, die den Zollvorschlag befürworten, auf Eis legen sollen. Diese Anweisung zeigt den Versuch Chinas, bei Verhandlungen mit der EU über mögliche Zollalternativen Druck auszuüben. Ziel ist es, einen erheblichen Rückgang der Exporte von Elektrofahrzeugen in diesen wichtigen Markt zu verhindern. 2023 entfielen über 40 Prozent der chinesischen Elektrofahrzeugexporte auf Europa. Da in den USA und Kanada derzeit 100-prozentige Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge erhoben werden, könnte ein Rückgang der Exporte nach Europa die bereits bestehenden Überkapazitätsprobleme in der heimischen Industrie verschärfen. Italien und Frankreich, obwohl sie Investitionen aus China begrüßen, haben Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen preiswerter chinesischer Elektrofahrzeuge auf europäische Hersteller geäußert. Während der chinesische Staatskonzern SAIC in Europa einen Standort für ein neues Elektrofahrzeugwerk auswählt und ein Teilezentrum in Frankreich plant, verhandelt Italien mit Herstellern wie Chery und Dongfeng Motors über mögliche Investitionen. BYD wiederum baut eine Anlage in Ungarn und erwägt, sein europäisches Hauptquartier aufgrund von Kostenerwägungen dorthin zu verlegen. In dieser Woche einigten sich die EU und China darauf, die technischen Gespräche über mögliche Alternativen zu den chinesischen Elektrofahrzeugzöllen fortzusetzen. Die Europäische Kommission betont jedoch, dass weiterhin "bedeutende Lücken" bestehen, trotz bisher acht durchgeführter Gesprächsrunden mit chinesischen Beamten.
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