BoJ bleibt vorsichtig: Uedas unerwartete Zurückhaltung überrascht Märkte
- Die Bank of Japan bleibt vorsichtig bezüglich Zinserhöhungen trotz steigender Inflation.
- Gouverneur Ueda betont die Unsicherheiten durch Lohnwachstum und US-Handelspolitik.
Eulerpool News·
Die jüngste Sitzung der Bank of Japan (BoJ) sorgte für Überraschungen, auch wenn sie die Zinssätze wie erwartet auf ihrem bestehenden Niveau beließ. Der eigentliche Paukenschlag kam von Gouverneur Kazuo Ueda, dessen zögerliche Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung von Löhnen und Handelspolitik unvorhergesehen waren. Ueda betonte, dass mehr Klarheit über den Weg des Lohnwachstums und die Handelspolitik von Donald Trump benötigt werde, bevor die Zentralbank erneut Zinsen anheben könne. Trotz der gestiegenen Inflationszahlen im November sei eine Zinserhöhung im Januar unwahrscheinlich, die BoJ steuere jedoch weiterhin auf eine Normalisierung der Zinsen im Jahr 2025 zu.
Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist im November von 2,3 auf 2,9 Prozent gestiegen, wobei die Schwankungen hauptsächlich durch den Energiesektor verursacht wurden. Der Rückgang von Stromsubventionen spielte hierbei eine bedeutende Rolle und trieb die Energieinflation im November auf sechs Prozent. Vorschläge zur Wiedereinführung dieser Subventionen von Januar bis März würden auch in den kommenden Monaten den VPI beeinflussen.
Noch bemerkenswerter war die Entwicklung der Kerninflation, die frische Lebensmittel und Energie ausschließt. Diese stieg von 2,2 Prozent im Oktober auf 2,4 Prozent im November — der höchste Stand seit dem ersten Quartal des Jahres. Laut hauseigener Messung kletterte die Kerninflation auf 1,9 Prozent, ebenfalls ein Höchststand seit Mai. Trotz dieses Anstiegs bleibt die BoJ vorsichtig und signalisiert keine unmittelbare Änderung ihrer Zinspolitik.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist das Risiko eines erneuten Handelskrieges mit den USA, der im kommenden Jahr eine erhebliche wirtschaftliche Belastung darstellen könne. Dieser Faktor könnte wohl eine Zinserhöhung im Januar verhindern, da das Treffen der Notenbank nur wenige Tage nach Donald Trumps Amtsübernahme als Präsident stattfindet.
Zum Schluss stellen Währungsschwankungen im Yen, insbesondere ein weiteres Abrutschen unter die kritische Marke von 160 gegenüber dem Dollar, eine potenzielle Einflussgröße dar, die die BoJ eventuell zum Handeln zwingen könnte. Am Freitag hat der Yen jedoch leicht zugelegt und notierte bei 156,6 gegenüber dem Dollar, was einige der Verluste durch die dovishe Haltung der BoJ ausglich. Modern Financial Markets Data
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