Boeings Finanzsanierung: Ein Balanceakt zwischen Streik und Investitionsschutz

  • Boeing gibt Aktien und Anleihen im Milliardenwert aus, um finanzielle Stabilität zu erlangen.
  • Ein anhaltender Streik und Produktionsprobleme belasten die finanzielle Situation erheblich.

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Boeing hat mit der Ausgabe von 90 Millionen Stammaktien und 5 Milliarden US-Dollar an Depotaktien einen bemerkenswerten Schritt zur Stabilisierung seiner Finanzlage unternommen. Diese Entscheidung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da das Unternehmen durch einen inzwischen mehr als einmonatigen Streik seiner Belegschaft stark unter Druck steht. Die Produktion von wichtigen Modellen, darunter der lukrative 737 MAX, liegt brach und zieht erhebliche finanzielle Verluste nach sich. Angesichts dieser Herausforderungen erfuhr die Aktie von Boeing vorbörslich einen Rückgang um 1%. Schätzungen zufolge belasten die stillgelegten Fertigungsstätten die Bilanz des Unternehmens mit über einer Milliarde US-Dollar pro Monat, was letztlich auch zur Entscheidung führte, die Belegschaft um 10% zu reduzieren. Boeing hat bereits Anfang des Monats einen Kreditrahmen von 10 Milliarden US-Dollar mit Banken ausgehandelt und plant, bis zu 25 Milliarden US-Dollar durch Aktien- und Anleiheverkäufe zu generieren. Die aktuelle Situation wird durch regulatorische Einschränkungen bei der Produktion der MAX-Jets, die auf einen Zwischenfall im Januar zurückgehen, zusätzlich verkompliziert. Der letzte Quartalsbericht des Unternehmens wies einen Verlust von 6 Milliarden US-Dollar aus. Strenge Hinweise von Ratingagenturen verdeutlichen die Risiken eines andauernden Streiks: Ein Absturz der Kreditwürdigkeit droht. Um zukünftige Verpflichtungen zu bedienen, muss Boeing seine Finanzstrategie sorgfältig überdenken. Zum 30. September verfügte Boeing über liquide Mittel und marktfähige Wertpapiere in Höhe von 10,50 Milliarden US-Dollar. Aufgrund der bevorstehenden Fälligkeit von Schulden bis Anfang 2026 und geplanten Investitionen, wie der Übernahme von Spirit AeroSystems, bleibt der Finanzdruck hoch. Der Ausblick für Boeing weist durch weniger ausgelieferte Jets im September Anzeichen einer weiteren Belastung auf. Ob die getroffenen Maßnahmen ausreichen werden, um die Stabilität und den Investitionsgrad des Unternehmens dauerhaft zu sichern, bleibt abzuwarten.
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