BASF spürt Gegenwind: Prognose gesenkt und strukturelle Veränderungen geplant

Der globale Chemieriese BASF passt seine Erwartungen für das laufende Jahr nach unten an. Für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten peilt der Dax-notierte Konzern nun das untere Ende der zuvor prognostizierten Bandbreite von 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro an. Die Analystengemeinde rechnet im Durchschnitt mit einem operativen Gewinn von 7,9 Milliarden Euro. Risiken im letzten Quartal bestehen durch mögliche Preisrückgänge und ein verlangsamtes Mengenwachstum, während positive Impulse aus einer gesteigerten Nachfrage und verbesserten Margen erwartet werden. Im dritten Quartal blieb der Umsatz mit 15,7 Milliarden Euro stabil gegenüber dem Vorjahr und überraschte damit Analysten, die von einem geringeren Erlös ausgegangen waren. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn stieg um fünf Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, was die Einsparmaßnahmen des Konzerns widerspiegelt, aber geringfügig unter den Erwartungen der Finanzexperten lag. Der Gewinnanteil für die Anteilseigner belief sich auf 287 Millionen Euro, ein positiver Umschwung nach einem Verlust von 249 Millionen Euro im Vorjahr. BASF sieht sich weiterhin mit hohen Energiekosten und einer schwächelnden Wirtschaft konfrontiert und startet unter dem neuen Vorstandschef Markus Kamieth einen umfassenden Umbau. Das Ludwigshafener Stammwerk könnte von weiteren Schließungen betroffen sein, während Geschäftsbereiche verkauft werden und die Agrarsparte den Gang an die Börse plant. Ziel der neuen Strategie ist, den Fokus stärker auf das Kerngeschäft zu legen. Die Sparte umfasst Basischemikalien, Kunststoffe, Additive sowie Produkte für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Diese Veränderungen treffen nicht nur die weltweiten rund 112.000 Mitarbeiter, sondern auch die Aktionäre: Die Dividende von BASF wird erstmals seit 2010 reduziert.