Wise-CEO Kristo Käärmann mit £350.000 Strafe belegt, darf Position behalten

Der CEO von Wise, Kristo Käärmann, wird von der FCA mit £350.000 bestraft, nachdem er gegen Verhaltensregeln verstoßen und steuerliche Probleme nicht gemeldet hatte.

29.10.2024, 11:09
Eulerpool News 29. Okt. 2024, 11:09

Die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) hat den Geschäftsführer von Wise, Kristo Käärmann, mit einer Geldstrafe von 350.000 Pfund belegt. Der Grund für die Strafe war ein Verstoß gegen die Verhaltensregeln sowie das Versäumnis, die FCA über erhebliche steuerliche Probleme zu informieren. Trotz dieser Sanktion bleibt Käärmann in seiner Position als CEO des führenden Fintech-Unternehmens weiterhin tätig.

Im Jahr 2021 hatte eine Steuerbehörde festgestellt, dass Käärmann eine Steuerpflicht in Höhe von 720.495 Pfund im Zusammenhang mit einem Aktienverkauf im Jahr 2017 bewusst ignoriert hatte. Diese Nichtmeldung gegenüber dem HM Revenue & Customs führte zunächst zu einer Geldstrafe von 365.651 Pfund, die durch eine frühzeitige Einigung auf 350.000 Pfund reduziert wurde. Die FCA betonte, dass Käärmann die Bedeutung der Steuerprobleme nicht ausreichend eingeschätzt und die Behörde trotz Kenntnis seit über sieben Monaten nicht informiert hatte.

Therese Chambers, gemeinsame Exekutivdirektorin der FCA für Durchsetzung und Aufsicht, kommentierte den Fall: „Es hätte für Herrn Käärmann offensichtlich sein müssen, uns über diese Probleme zu informieren, die für unsere Bewertung seiner Eignung und Integrität von großer Bedeutung waren.“ Trotz des Verstoßes und der Geldstrafe stellte die FCA klar, dass keine negativen Schlussfolgerungen hinsichtlich Käärmanns „fortgesetzter Eignung und Integrität“ gezogen wurden.

David Wells, Vorsitzender von Wise, bestätigte, dass das Unternehmen eine eigene Untersuchung durchgeführt habe und zu dem Schluss gekommen sei, dass Käärmann seine Rolle weiterhin ausfüllen kann. Dies sei möglich, weil er Maßnahmen ergriffen habe, um seine persönlichen Steuerangelegenheiten ordnungsgemäß zu regeln. „Wir sind zuversichtlich, dass Kristo seine Führungsrolle bei Wise weiterhin erfolgreich ausüben kann“, erklärte Wells.

Der Vergleich mit anderen Fällen, wie dem von Jes Staley bei Barclays, zeigt, dass die FCA Käärmanns Verstöße als weniger schwerwiegend einstuft. Während Staley mit einer höheren Strafe und einem Berufsverbot belegt wurde, konnte Käärmann trotz seines Fehlverhaltens seine Position behalten. Dies unterstreicht die differenzierte Bewertung der FCA in Bezug auf die Art und das Ausmaß der Verstöße.

Käärmann selbst äußerte sich zu dem Vorfall: „Nach mehreren Jahren und vollständiger Zusammenarbeit mit der FCA haben wir diesen Prozess abgeschlossen. Ich bleibe fokussiert darauf, die Mission von Wise zu erfüllen.“ Diese Aussage verdeutlicht seine Entschlossenheit, trotz der finanziellen Sanktionen die Unternehmensziele weiter zu verfolgen.

Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Wichtigkeit von Compliance und Transparenz bei Führungskräften in der Finanzbranche. Während die Geldstrafe finanziellen Druck auf Wise ausübt, zeigt der Fall auch, wie wichtig es ist, regulatorische Anforderungen ernst zu nehmen und proaktiv zu kommunizieren.

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