Finanzsektor im Fokus: JPMorgan erzielt 2023 Rekordgewinn, während Bank of America weniger verdient

13.1.2024, 13:00

Am Freitag wurden die Quartalsbilanzen großer US-Banken von Anlegern eher negativ aufgenommen.

Die Geschäftsergebnisse großer US-Banken für das vierte Quartal 2023 wurden am Freitag von Investoren nicht mit Begeisterung aufgenommen. Lediglich JPMorgan konnte dank einer soliden Prognose für das laufende Jahr für ein wenig Entspannung sorgen.

Die vorgelegten Zahlen der Banken drückten tendenziell auch auf die Kurse europäischer Banken. Die Aktien der Deutschen Bank beispielsweise verzeichneten einen zeitweisen Verlust von 0,89 Prozent auf 12,09 Euro. Im Gegensatz dazu stiegen die JPMorgan-Aktien im NYSE-Handel zeitweise um 2,33 Prozent auf 174,26 US-Dollar.

Die US-Großbank JPMorgan erzielte im Geschäftsjahr 2023 dank der stark gestiegenen Zinsen den höchsten Gewinn ihrer Geschichte. Mit knapp 50 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 45 Milliarden Euro) verzeichnete das Geldhaus ein Plus von fast einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr.

Der Zinsüberschuss, also die Differenz zwischen eingenommenen und gezahlten Zinsen, erreichte ebenfalls einen Rekordwert von rund 89 Milliarden US-Dollar. Bankchef Jamie Dimon geht für das Jahr 2024 von einem weiteren Anstieg auf etwa 90 Milliarden Dollar aus.

Die Aktie von JPMorgan legte im vorbörslichen US-Handel zuletzt um zweieinhalb Prozent zu. Sollte sie im regulären Handel ähnlich stark steigen, würde sie das erst in der vergangenen Woche erreichte Rekordhoch übertreffen.

Im vierten Quartal musste die Bank jedoch einen unerwarteten Gewinnrückgang hinnehmen. Obwohl der Zinsüberschuss um fast ein Fünftel gesteigert werden konnte, belasteten eine höhere Risikovorsorge für potenzielle Kreditausfälle sowie gestiegene Kosten das Ergebnis.

Besonders die Einzahlung von 2,9 Milliarden US-Dollar in den Einlagensicherungsfonds aufgrund der Zusammenbrüche der Silicon Valley Bank und der Signature Bank im vergangenen Jahr fielen ins Gewicht.

Auch die Bank of America setzte im Jahr 2023 trotz gestiegener Zinsen und geringerer Steuern weniger Gewinn ein. Mit 26,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 24,2 Milliarden Euro) fiel der Gewinn rund eine Milliarde niedriger als im Vorjahr aus, wie das Unternehmen am Freitag in Charlotte, North Carolina, bekannt gab.

Im vierten Quartal ging der Gewinn sogar um mehr als die Hälfte zurück. Anleger zeigten sich unzufrieden und ließen die Aktie der Bank of America im vorbörslichen US-Handel um rund zwei Prozent an Wert verlieren. Im vierten Quartal verdiente das zweitgrößte US-Geldhaus lediglich 3,1 Milliarden US-Dollar und lag damit noch unter den Erwartungen von Analysten.

Die Erträge gingen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 22 Milliarden US-Dollar zurück. Auch hier fiel die Einzahlung von 2,1 Milliarden US-Dollar in den Einlagensicherungsfonds aufgrund der Zusammenbrüche der Silicon Valley Bank und der Signature Bank ins Gewicht und belastete somit das Quartalsergebnis.

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