bilateraler Vertrag Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff bilateraler Vertrag für Deutschland.

bilateraler Vertrag Definition

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

bilateraler Vertrag

Definition: Bilateraler Vertrag Ein bilateraler Vertrag ist ein rechtlich bindendes Abkommen zwischen zwei Parteien, bei dem beide Parteien bestimmte Rechte und Verpflichtungen eingehen.

Dieser Vertragstyp wird auch als zweiseitiger Vertrag bezeichnet und bildet eine grundlegende Vereinbarung zwischen den Vertragsparteien, um verschiedene wirtschaftliche Transaktionen durchzuführen. Im Bereich der Kapitalmärkte bezieht sich der bilaterale Vertrag auf eine Vereinbarung zwischen zwei Parteien, um bestimmte finanzielle Instrumente zu handeln, wie beispielsweise Derivate, Devisen, Zinsderivate oder Kreditderivate. Diese Art von Vertrag ermöglicht es den Vertragsparteien, individuelle Bedingungen auszuhandeln, um ihre spezifischen Anforderungen und Risikoprofile zu berücksichtigen. Der Hauptunterschied eines bilateralen Vertrags zu einem multilateralen Vertrag besteht darin, dass dieser nur zwischen den beiden Vertragsparteien gilt und keine Beteiligung anderer Parteien erfordert. Dies ermöglicht den Vertragsparteien eine größere Flexibilität und Verhandlungsfreiheit beim Festlegen der Vertragsbedingungen. Ein typisches Beispiel für einen bilateralen Vertrag im Kapitalmarkt ist ein sogenannter Kreditderivatvertrag. Hierbei können zwei Banken einen bilateralen Vertrag abschließen, um das Kreditrisiko eines bestimmten Kredits oder einer bestimmten Schuld zu übertragen. Der Vertrag enthält detaillierte Bedingungen, wie beispielsweise Laufzeit, Zinssätze, Risikorückstellungen und vertragliche Maßnahmen im Falle einer Zahlungsunfähigkeit einer der Parteien. Um einen bilateralen Vertrag abzuschließen, müssen die Parteien ihre Zustimmung zu den Vertragsbedingungen schriftlich oder elektronisch dokumentieren. Diese Vereinbarung sollte klar und eindeutig sein, um mögliche Fehler oder Auslegungen zu vermeiden. Es ist ratsam, dass die Vertragsparteien vor dem Abschluss eines bilateralen Vertrags rechtlichen Rat einholen, um sicherzustellen, dass ihre Interessen ausreichend geschützt sind. Insgesamt bietet der bilaterale Vertrag den Vertragsparteien eine flexible und individuelle Lösung, um ihre spezifischen Ziele und Bedürfnisse am Kapitalmarkt zu erreichen. Es ist ein Instrument, das es den Marktteilnehmern ermöglicht, ihre Risiken zu steuern und gleichzeitig ihre Chancen zu nutzen.
Leserfavoriten im Eulerpool Börsenlexikon

Parlamentsvorbehalt

Der Parlamentsvorbehalt ist ein bedeutendes Prinzip, das in der Gesetzgebung und dem politischen System in Deutschland eingebettet ist. Es besagt, dass staatliche Entscheidungen, insbesondere in Bezug auf den Einsatz von...

Transeuropäische Netze

Transeuropäische Netze (TENs) bezeichnen ein umfangreiches Programm von Infrastrukturprojekten, das von der Europäischen Union ins Leben gerufen wurde, um die Verbindungen zwischen den Mitgliedstaaten zu verbessern und ein integriertes europäisches...

Interbank Rate

Interbankensatz Der Interbankensatz ist ein wichtiger Referenzzinssatz, der den Zinssatz repräsentiert, zu dem Finanzinstitute untereinander Kredite gewähren. Dieser Satz ist von großer Bedeutung für den internationalen Finanzmarkt und wird dazu verwendet,...

Ehrenamt

"Ehrenamt" ist ein deutscher Begriff, der sich auf unbezahlte freiwillige Tätigkeiten bezieht, die von Einzelpersonen oder Gruppen in der Gesellschaft ausgeübt werden. Diese Aktivitäten werden von Menschen, die bereit sind,...

AKP-Staaten

AKP-Staaten, auch bekannt als die Afrikanische, karibische und pazifische Gruppe von Staaten, sind eine Organisation, die aus 79 Mitgliedern besteht. Diese Gruppe besteht aus Ländern in Afrika, der Karibik und...

Pooling-of-Interests-Methode

Die Pooling-of-Interests-Methode, auf Deutsch auch als "Methode der Zusammenführung von Interessen" bekannt, ist eine Buchhaltungsmethode, die bei Unternehmenszusammenschlüssen angewendet wird. Diese Methode wird normalerweise verwendet, wenn ein Zusammenschluss als Merger...

Brand Community

Brand Community (Markengemeinschaft) ist ein Begriff aus dem Bereich des Marketing, der sich auf eine engagierte Gruppe von Konsumenten bezieht, die eine starke emotionale Bindung zu einer bestimmten Marke haben....

Synallagma

Synallagma bezeichnet in der Finanzwelt einen Vertrag zwischen zwei Parteien, bei dem bestimmte Vermögenswerte oder finanzielle Verpflichtungen ausgetauscht werden. Es handelt sich um einen bilateralen Handel, bei dem die beteiligten...

relatives Mehrheitswahlrecht

Das relatives Mehrheitswahlrecht ist ein Wahlsystem, das in einigen Ländern angewendet wird, um die Ergebnisse von Wahlen zu ermitteln. Es basiert auf dem Prinzip, dass der Kandidat, der die meisten...

Engelkurve

Die Engelkurve ist ein Konzept aus der Volkswirtschaftslehre, das den Zusammenhang zwischen dem Einkommen eines Haushalts und dessen Ausgabenverhalten beschreibt. Sie ist nach dem deutschen Statistiker Ernst Engel benannt, der...