Politics

Bundeskanzler Scholz befürwortet verstärkte Gasimporte aus Nigeria

Scholz besucht zum dritten Mal in zwei Jahren Afrika, mit dem ersten Halt in Nigeria, um sich für Erdgasimporte einzusetzen

Eulerpool News 30. Okt. 2023, 11:00

Ein weiteres Mal begibt sich Bundeskanzler Olaf Scholz innerhalb von nur zwei Jahren auf eine Reise nach Afrika. Sein erster Besuchsstopp in Nigeria hat dabei vor allem ein Ziel: Die Förderung von Erdgasimporten. Scholz betonte dabei das enorme Potenzial Nigerias als größter Gasproduzent Afrikas in einem Interview mit der nigerianischen Zeitung "The Punch".

Deutsche Unternehmen zeigen großes Interesse an Gaslieferungen aus dem westafrikanischen Land und stehen einer Zusammenarbeit mit nigerianischen Gasunternehmen erwartungsvoll gegenüber. Zudem setzt Deutschland gemeinsam mit Nigeria auf Initiativen zur Förderung von Wasserstoff als zukünftigem Energieträger. Während Deutschland bereits große Mengen an Erdöl aus Nigeria importiert, sind Gasimporte bis dato noch keine Realität.

Doch auch schon bei Scholz' erster Afrika-Reise im vergangenen Jahr spielte das Thema Gasversorgung eine bedeutende Rolle. Im Senegal bot Scholz eine deutsche Beteiligung an der Erschließung von Gasfeldern vor der Küste dieses westafrikanischen Landes an. Diese Entscheidung stieß bei Klimaschützern auf scharfe Kritik, da Gas als fossiler Energieträger als klimaschädlich gilt. Die Bundesregierung hingegen betont die Notwendigkeit von Gas als Übergangslösung auf dem Weg zu erneuerbaren Energien.

Am Sonntagmorgen brach Scholz zu seiner dritten großen Afrikareise auf, seit er vor nicht einmal zwei Jahren Bundeskanzler wurde. Neben Nigeria, dem wirtschaftsstärksten und bevölkerungsreichsten Land des Kontinents, wird Scholz auch das westafrikanische Ghana besuchen. Neben dem Fokus auf den Energiebereich sieht Scholz auch in anderen Sektoren großes Potenzial für eine verstärkte Zusammenarbeit mit Nigeria.

Dazu zählen unter anderem Infrastruktur, Agrarwirtschaft, Bodenschätze, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Verkehr und Logistik. Scholz setzt sich auch für eine Reform des UN-Sicherheitsrats ein, in der vor allem afrikanische Staaten einen ständigen Sitz erhalten und mehr Gehör finden sollen. Derzeit besteht das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen aus den fünf ständigen Mitgliedern USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und China sowie zehn wechselnden Mitgliedern.

Auch Deutschland strebt bei einer möglichen Reform einen ständigen Sitz an. Bereits bei seinem ersten Aufenthalt in Nigeria vor einem Jahr machte Scholz die Gasversorgung zu einem wichtigen Schwerpunktthema. Im Senegal bot er deutsche Unterstützung bei der Erschließung von Gasfeldern an. Nun setzt er auch auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit nigerianischen Unternehmen im Gasbereich.

Von Klimaschützern wird dies zwar kritisiert, doch die Bundesregierung betont die Notwendigkeit von Gas als Übergangslösung. Scholz sieht aber auch in anderen Wirtschaftszweigen Potenzial für eine deutsch-nigerianische Partnerschaft und will während seines Aufenthalts auch Themen wie Infrastruktur, Agrarwirtschaft und Technologie ansprechen.

Insgesamt zeigt sich Scholz begeistert von der Zusammenarbeit mit Nigeria und dem afrikanischen Kontinent. Er setzt sich zudem für eine Reform des UN-Sicherheitsrats ein, um auch afrikanischen Staaten mehr Gehör zu verschaffen. Deutschland strebt dabei einen ständigen Sitz an. Scholz' Besuch in Nigeria und Ghana unterstreicht somit nicht nur die wirtschaftliche Zusammenarbeit, sondern auch das Bestreben, globale Zusammenhänge zu verbessern und afrikanische Länder stärker in den Entscheidungsprozess einzubinden.

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