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Musk und Trump: Die neue Machtallianz in Washington
Wie Elon Musk und seine „A-Team“ die US-Regierung neu formen wollen

Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten könnte nicht nur politische Folgen haben, sondern auch die Unternehmenslandschaft tiefgreifend verändern. Elon Musk, der selbsternannte Innovationsführer und visionäre Milliardär, bereitet sich darauf vor, seine langjährigen Vertrauten in Regierungspositionen zu platzieren und die amerikanische Bürokratie radikal zu transformieren. Mit seinem „A-Team“ an Tech-Eliten, Ingenieuren und loyalen Investoren hat Musk eine strategische Aufstellung für den Regierungsumbau geschaffen, der sich auf sein Unternehmernetzwerk stützt und sogar einen Platz an Trumps Regierungstisch einfordert.
Die Machtübernahme: Musks „Department of Government Efficiency“
In einer Zeit, in der Bürokratie oft als Innovationsbremse betrachtet wird, plant Musk, als Chef eines neuen „Departments of Government Efficiency“ 2 Billionen Dollar aus dem US-Budget zu kürzen und zahlreiche Regulierungen abzuschaffen. Der CEO von Tesla, SpaceX und Neuralink will damit nicht nur Prozesse verschlanken, sondern auch Raum für die Technologien seiner Unternehmen schaffen. So wird das Pentagon Musk-intern bereits als "Schlüssel zur Revolution in der Verteidigungstechnologie" bezeichnet, wobei SpaceX-Satelliten und Tesla-Autonomie die Infrastruktur der Zukunft darstellen könnten.
Musks „A-Team“: Brutale Effizienz und eiserne Loyalität
Musk setzt für diese Umgestaltung auf ein enges Netzwerk loyaler Experten, die seine Vorstellungen gnadenlos und effizient umsetzen. Steve Davis, Präsident von Musks Tunnelfirma The Boring Company, gilt als harte Hand für Strukturveränderungen und wurde bereits bei der Twitter-Übernahme für seine rigiden Personalentscheidungen bekannt. Davis, der buchstäblich in den Büroräumen des Unternehmens schlief, soll auch in der US-Regierung Schlüsselpositionen übernehmen, um Musks wirtschaftlichen Reformkurs durchzusetzen.
Ein weiteres Mitglied der „eingeschworenen Truppe“ ist Omead Afshar, bekannt als „Feuerwehrmann“ für Musk. Der Ingenieur war maßgeblich am Bau der Giga Texas und bei den Massenentlassungen bei Tesla beteiligt. Musk bezeichnet ihn intern als „Vollstrecker“, einen, der auch die unpopulärsten Entscheidungen kompromisslos durchsetzt.
Die Silicon-Valley-Strategen: Musk und seine neuen Mitstreiter
Doch Musk baut nicht nur auf Ingenieure und Effizienzexperten. Eine neue Generation an Tech-Strategen und einflussreichen Venture-Kapitalgebern, darunter David Sacks und Jason Calacanis, stehen ebenfalls an Musks Seite. Beide haben sich öffentlich für Musk ausgesprochen und vernetzen ihn mit politischen Entscheidungsträgern. Ihre Nähe zum konservativen Lager und ihre pragmatische Denkweise machen sie zu wertvollen Beratern, die Trumps Regierung aus einem wirtschaftlichen Blickwinkel steuern könnten. Sacks wird dabei bereits als möglicher Kandidat für eine beratende Rolle im Weißen Haus gehandelt.
Jared Birchall: Der unsichtbare Strippenzieher
Ein Name, der in Musks Umfeld eine fast mythische Rolle spielt, ist Jared Birchall. Als Manager von Musks Familienvermögen und zentraler Berater bei der Twitter-Übernahme kennt er Musks Pläne in- und auswendig. Der ehemalige Goldman-Sachs-Banker und disziplinierte Mormone gilt als eine der wenigen Personen, denen Musk bedingungslos vertraut. Sein Verhandlungsgeschick und seine Finanzexpertise machen ihn zum Schlüsselfigur, um Musks Interessen in der neuen Regierung zu vertreten – sei es durch Steuervergünstigungen für Teslas Elektrofahrzeuge oder durch die Aufweichung von Regulierungen für autonomes Fahren.
Politische und wirtschaftliche Risiken: Musks Manöver an der Regierungsspitze
Doch Musks Einfluss hat auch Schattenseiten. Mit SpaceX verstrickt sich Musk zunehmend in Konflikte mit staatlichen Behörden. Die Federal Aviation Administration, die SpaceX mehrfach Auflagen erteilte, und die Federal Communications Commission, die Musk 2022 einen 886-Millionen-Dollar-Deal entzog, könnten unter Trumps Regierung neuen Druck verspüren. Ein Regierungswechsel könnte also auch bedeuten, dass Musk über „sanften Druck“ veraltete Regulierungen kippen und den Weg für Innovationen ebnen könnte.
Musks Mars-Mission und das Pentagon: Tech-Giganten als neue Macht im Militär
Mit Starlink-Satelliten und Plänen für eine Mars-Mission strebt Musk auch eine Erweiterung der militärischen Infrastruktur an. Für das Verteidigungsministerium plant Musk bereits, erfahrene SpaceX-Leiter wie den ehemaligen General Terrence J. O’Shaughnessy in das Pentagon zu entsenden, um die US-Verteidigungstechnologie auf das nächste Level zu heben. Experten befürchten jedoch, dass ein so stark privatwirtschaftlich geprägter Einfluss auch die Sicherheitspolitik destabilisieren könnte.
Tesla und die ungelösten Konflikte mit der Regierung
Für Tesla, das sich zunehmend auf künstliche Intelligenz und autonome Robotaxis konzentriert, bleibt der Kurs in Washington kritisch. Trotz Steuervergünstigungen und Einnahmen aus Emissionszertifikaten steht Tesla unter Beobachtung, da das Unternehmen wiederholt Probleme mit seinem Autopilot-Programm hatte. Die kalifornische Verkehrsbehörde verweigerte Tesla bisher die Genehmigung für vollautonomes Fahren – ein Hindernis, das Musk mit Trumps Unterstützung bald überwinden möchte.
Wird Musk die US-Regierung umkrempeln?
Mit einem einzigartigen Netzwerk aus Elite-Ingenieuren, treuen Investoren und risikofreudigen Strategen steht Elon Musk bereit, Washingtons Bürokratie zu überrollen und die Wirtschaftspolitik neu zu gestalten. Von autonomen Robotaxis über militärische Satelliten bis hin zur Steuerpolitik – Musk hat klare Pläne, die sowohl die Innovationslandschaft als auch die Machtbalance der Vereinigten Staaten verändern könnten. Doch der Preis für diese Revolution? Die Unabhängigkeit des amerikanischen Staates steht auf dem Spiel, während Elon Musk und sein „A-Team“ die Regeln neu schreiben.